Politiker fühlen sich weitgehend machtlos und verweisen auf die Verantwortung des Volkes – gibt es da nicht ein paar fulminante Widersprüche?

Von Bascheinfoblog

Laut einer Studie des Change Centre fühlen sich Politiker weitgehend machtlos und verweisen darauf, dass doch gefälligst der Bürger die notwendigen  Änderungen in Gang setzt. Die Damen und Herren Abgeordnete wägen sich zu sehr vom Alltags Politik Betrieb gefangen um etwas sinnvolles auszurichten.

Ah ja, natürlich sind es also wir wieder die allein an den Verhältnissen schuld sind bzw. sich nichts zum besseren wendet. Stellt sich aber da nicht die sinnige Frage wofür die Damen und Herren sich dann mit aller Macht um die Ämter gerissen haben, bis sie schlussendlich hineingewählt wurden? Und warum haben die Abgeordneten, wenn sie denn angeblich schon vom Parlamentsalltag aufgefressen werden, noch so viel Zeit und Energie für Dutzende Nebenjobs? Wenn sie diese genauso machtlos und ohne Gefühl für Verantwortung wahrnehmen, dann graut es mir um die Unternehmen die sie beschäftigen. Oh Stopp, ja: Ich vergas… sitzen die nicht z.b. in den Aufsichtsräten der krisengeschüttelten Landesbanken?

Dazu dies hier (Dank an Stefan Aigner von Regensburg-digital.de, der dieses Video per Facebook mitteilte):

Oder auch so formuliert…..

Und wenn es denn so sein soll, dass die Veränderungen vom Volk ausgehen sollen, respektive es die Verantwortung zurückgekübelt bekommen hat, welche sie doch eigentlich per Kreuzchen am Wahltag an die dann Gewählten abgegeben hat, warum werden die Bürger dann brutal zusammengeknüppelt wenn sie ihre Teilhabe an den Entscheidungen einfordern?

Oder wenn der Bürger es denn dann doch tatsächlich wagt, sich auf andere Art einzubringen und kritische Fragen per Abgeordnetenwatch stellt, dann folgt reflexartig die Verweigerung…. Und zwar von der Partei von welcher sich laut o.g. Studie nur jeder 5.te in der Verantwortung sieht. Die CDU…. Bei der Gelegenheit sei noch mal darauf verwiesen, wie die Regierungskoalition das Projekt Adhocracy verhindert hat – eben ein Projekt, was dem Volk mehr Teilhabe an den demokratischen Prozessen beschert hätte.

Und wo wir grad beim Thema Internet und das Agieren der Bürger in demselben sind: Schauen Sie sich doch mal genüsslich (oder auch zähneknirschend) diesen “widerspruchsfreien” Überblick von Aussagen unserer machtlosen und verantwortungsmüden Volksvertreter an.

Interessant finde ich, dass Oppositionspolitiker am meisten angaben, dass sie sich verantwortlich fühlen. Wollen wir ihnen diese Frage dann noch mal stellen, wenn sie wieder an der Regierung sein sollten….

Noch Fragen? Stellen Sie diese Ihrem Abgeordneten. Wenn er denn grad mal ein Gefühl für Verantwortung seinem Mandat gegenüber verspürt.

p.s. Am bedrückendsten dabei finde ich, dass diejenigen Abgeordneten welche ihr Amt in vollem Gefühl für Verantwortung und Pflichtbewusstsein – ja, davon gibt es wahrhaftig eine nicht zu verachtende Menge – , dass die mit ihrem Engagement nun nach dieser Studie einen noch schlechteren Stand haben, als schon bisher. Denn die Masse erinnert sich nur an die Schlagzeile vom machtlosen und verantwortungsbefreiten Politiker.

Was dann aber auch verständlich ist  – jeder dritte Abgeordnete der sich eigentlich fehl am Platze fühlt, ist eine ganze Menge….. Warum kann man die nicht einfach rausschmeissen und gegen solche ersetzen, die ihr Amt ernst nehmen?

Mit dieser naiven Frage verziehe ich mich nun verantwortungsbewusst ins Bett, bevor ich noch verantwortungs- und machtlos die ganze Nacht über diesen Irrwitz sinniere.

Roger Burk, basche-info blog

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