Kürzlich bekam ich Post von der Jugendredaktion der Berliner Zeitung mit einer ungewöhnlichen Bitte. „Mit Fragen über Fragen“, so stand da zu lesen, „bombardiert die Presse Prominente“, nun jedoch möchte man „den Spieß einmal umdrehen“. Und so bat man mich, eine Frage an die Jugendredaktion zu stellen.
Der Bitte kam ich gern nach und so schrieb ich: "Vor wenigen Tagen wurde die Gedenktafel für Jonny K. enthüllt, der , wie manche sagen und schreiben, ohne Grund totgeschlagen wurde. Gibt es aus Eurer Sicht Gründe, Gewalt gegen andere auszuüben?"
Die Antwort der 17jährigen Josephine Valeske, die am vergangenen Sonnabend in der Berliner Zeitung auch veröffentlich worden ist, gefiel mir gut. Sie spricht davon, Gewalt differenziert zu sehen, dass die Gewalt, die zum Beispiel in Syrien zu beobachten ist nachvollziehbarer sei, als jene gegen Jonny K..
Besonders bemerkenswert ist dabei ihre Schlussfolgerung: „Ich finde, man sollte Gründe für Gewalt nicht kategorisieren und einige als gerechtfertigt einstufen, denn fast immer erzeugt Gewalt nur neue Gewalt, sodass eine Spirale entsteht, in der man Recht von Unrecht nicht mehr unterscheiden kann und aus der kaum jemand entkommt.“
Ich finde, es zeichnet gute Redakteure bzw. gute Redakteurinnen aus, wenn sie nicht nur schlaue Fragen stellen können, sondern auch kluge Antworten finden.
Politiker fragt, Redakteurin antwortet
Autor des Artikels : stefanliebich
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Gedenktafel für Jonny K. Hartmut Seefeld