Die Grünen wurden von Ihrer Geschichte eingeholt, ich meine nicht in sofern, dass sie sich in Sachen Kindesmissbrauch schuldig gemacht haben. Es hat sie eingeholt, dass sie vor über 30 Jahren politisch nur aus wahltaktischen Gründen ein Thema besetzten ohne sich auf breiter Ebene ernsthaft damit zu beschäftigen. Politische Aktivisten, welche die Hintergründe kannten und jederzeit hätten aufklären können wurden schon früh durch Studenten ersetzt, welche zwar schöne Aufsätze zum jeweiligen Zeitgeist schreiben konnten aber kein Rückgrat und kaum Bewegungserfahrung hatten und ihr Fähnlein oft, ganz wie die späteren Grünen, versuchten nach dem jeweiligen Wind zu hängen.
Was war geschehen?
Im September 1969 wurde der § 175, der bis dahin in der von den Nazis verschärften Fassung von 1937 galt, erstmals liberalisiert. Vorher war es möglich Männer für einvernehmlichen Sex mit bis zu 5 Jahren Gefängnis zu bestrafen, wenn er aktenkundig wurde. Erst nach dieser Entschärfung des § 175 bildete sich in der damaligen Bundesrepublik Deutschland eine Schwulenbewegung. Neben der Forderung nach völligem und ersatzlosem Streichen des § 175 forderte diese Bewegung zusammen mit anderen gesellschaftlichen Kräften auch, die Sexualität als ganzes zu entkriminalisieren. Der Gedanke hat sich entwickelt, dass Gewalt, Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen und andere Delikte sowie die Kriminalisierung, welche die Selbstbestimmung und die Freiheit von Menschen einschränken, auch in anderen Bereichen existieren und hier wie dort beendet werden müssen. Sexualität für sich sollte aus diesen kriminellen und menschenverachtenden Zusammenhängen heraus geholt werden. Sexualität kann der auslösende Grund, die dahinter stehende Motivation für eine Straftat sein, sollte aber an und für sich nicht als Straftat gelten. Die heilig/unheilige, unreflektierte und vermutlich unfreiwillige, Union zwischen katholischer Kirche und Feministinnen, welche die Sexualität für sich bereits als Delikt sehen, war mir immer ein Rätsel.
Leider wird das in der, 30 Jahre später, rechtzeitig zum Bundestagswahlkampf, losgetretenen Medienaktion deutlich. Die Forderung zur Entkriminalisierung der Sexualität geht unter, auch auf Grund dummer und unüberlegter Aussagen von Politikern der Grünen und von beteiligten Päderasten von damals und heute. Diese Forderungen werden heute, vor allem kurz vor Wahlen, klar als Freibrief für Sex mit Kindern umgedeutet und möglichst dem politischen Gegner angelastet.
Ein gutes Beispiel dafür ist dieser Artikel in der FAZ
Es ging eigentlich immer um eine Entkriminalisierung der Sexualität und eine stärkere Pönalisierung bzw. eine Abschaffung von Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnissen in allen zwischenmenschlichen Bereichen.
Dass die politischen Kräfte, welche für ungerechte und ungleiche Verhältnisse mit verantwortlich sind und waren, Kräfte zum Beispiel, die einen § 175 bis 1969, in Teilen sogar bis 1994, aufrecht erhielten, erfolgreich eine solche Kampagne starten konnten, ist ungeheuerlich. Noch ungeheuerlicher allerdings ist, dass Herr Trittin nicht erklären konnte, unter was er seinerzeit seine Unterschrift gesetzt hatte, dass Herr Beck sich, trotz besserem Wissen, auf die Ebene des Leugnens zurückzog usw.
Anstatt die Zusammenhänge um die es damals ging beim Namen zu nennen und diese dann zum Bumerang für die Urheber der Kampagne zu machen, duckten sie sich weg und fürchteten um ihre Karrieren und Wahlerfolge.
Die wenigen Überbleibsel aus dieser Zeit sind in irgendwelchen Archiven zu finden, durch Suchmaschinen im Internet oder gar bei YouTube als kleine, aus dem Zusammenhang gerissene Videobeiträge. Mir wurden bei Abgeordnetenwatch, wo ich mich als Bundestagskandidat der Piraten eingetragen hatte, diesbezüglich Fragen gestellt:
Fragen und Antworten bei Abgeordnetenwatch
Die Instrumentalisierung der Pädophilie für politische Kampagnen sollten in einer Demokratie keinen Platz haben. Ich empfehle daher das Studium von
dem sehr ausführlicher Artikel bei Wikipedia
für alle die ein echtes und hilfreiches Interesse am Thema Pädophilie haben.
Durch Hass, böse Absicht, Ignoranz und Halbwissen betriebener Rufmord sollte künftig denen, die ihn mit diesem Thema begehen wollen, ach was sage ich, eigentlich immer auf die eigenen Füße fallen. Es geht ihnen nämlich ganz offensichtlich hier nicht um die von Pädophilie Betroffenen und nicht um die Opfer von sexuellen Übergriffen. Das zeigt unter anderem der geänderte mediale Umgang mit dem Thema, gleich nachdem die Wahlen vorbei waren.