Pokemon Go-Verbot für Muslime im Iran und Malaysia

Von Klaus Ahrens

Mit dem Smartphone-Spiel Pokémon Go von Niantic gehen Spieler in der realen Welt in Massen auf die Suche nach kleinen virtuellen Monster-Figuren, die sie einfangen, trainieren und gegeneinander kämpfen lassen können.

Letzte Woche ist das auf der ganzen Welt beliebte Handyspiel im Iran aus Sicherheitsgründen verboten worden.

Die Sicherheitsbehörden und die Abteilung für Internet-Kriminalität kamen einstimmig zu dem Ergebnis, dass Pokémon Go ein gefährliches Spiel sei und daher verboten werden müsse, erklärte die Staatsanwaltschaft des islamischen Gottesstaates nach Medienberichten von gestern.

Pikachu & Co. sind im Iran abgeschaltet

Sofort wurde auch der Zugang zu der App für Iraner im Lande blockiert. Wie viele Internetnutzer in dem Land überhaupt auf die virtuelle Monsterjagd gehen, ist nicht bekannt – die Staatsanwaltschaft glaubt, es seien nur wenige.

Zahlreiche Internetseiten und Apps sind zurzeit im Iran verboten. Allerdings ignoriert die Mehrheit der iranischen Nutzer diese Verbote und verschafft sich via VPN doch Zugang dazu und dreht den Mullahs so eine lange Nase.

Malaysia schützt seine Muslime vor dem Verderben

Auch Malaysias oberste islamische Autoritäten (manche sagen auch: kranke Mullahs) haben den Muslimen des südostasiatischen Landes schon das Spiel Pokémon Go verboten.

Die Bevölkerung solle davor bewahrt werden, von dem Spiel verdorben zu werden, heißt es laut dpa in einem am späten Freitagabend verkündeten Beschluss des Muftis der malaysischen Bundesterritorien. Das Spiel könne zu einer Invasion der Privatsphäre, zu Sucht und zu emotionalen Störungen führen.

Gut 60 Prozent der mehr als 30 Millionen Einwohner Malaysias sind Moslems, der Islam ist dort Staatsreligion. Schon Ende Juli wurde das Spiel in Saudi-Arabien untersagt, weil es ein verbotenes Glücksspiel sei.