Moderiert wurde der Abend von Curt Bertram, dem Ansprechpartner des Förderer der Stadtbibliothek Chemnitz e.V.
Das obige Bild zeigt das Motto des Abends und gibt auch eine klare Richtung vor. Immer wieder wurde die Frage diskutiert, ob die Stadt sich so eine Einrichtung (Naturkundemuseum, VHS und Bücherei in einem Haus) weiterhin leisten will bzw. leisten kann.
Begonnen wurde der Abend mit nüchternen Fakten. So kostet das TIETZ die Stadt ca. 11 Mio. Euro pro Jahr, kann aber nur Einnahmen in Höhe von 1 Mio. Euro pro Jahr. Sicherlich hat man sich das vor zehn Jahren anders vorgestellt. Wie in (fast) allen öffentlichen Einrichtungen der Stadt wurde auch hier bereits kräftig gestrichen. So wurde das Budget in dem Zeitraum 2010 bis 2014 768 000 Euro gestrichen. In den Jahren 2015 bis 2017 sollen es noch einmal 300 000 Euro sein.
Von links: J. Hopperdietzel, Th. Lehmann, A.Schmalfuß, R. Burkhardt, D. Müller
Ähnlich schlecht sieht es beim Personal aus. 2011 wurden 6 Arbeitseinheiten (AE) gestrichen. In den Folgejahren 2013 waren es 2,7 und 2014 bisher 1,6 AE. All das schlägt sich natürlich in der Qualität nieder.Ebenfalls wurden ca, 650 000 Euro für geringfügig Beschäftigte gestrichen. Auch das war ein herber Schlag für die hiesige Bibliothek.
Interessant war der Punkt "Medieneinheiten pro Einwohner". Damit veranschaulicht man den Bestand einer Bibliothek. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,0 . Chemnitz hat einen Wert von 1,2. Tendenz sinkend.
Den zweiten und größten Teil des Abends nahm die Fragerunde ein. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger hatten an diesem Abend Zeit ihre Fragen zu stellen und ihre Bedenken zu äußern.
Am Ende fehlte mir eine klare Linie und handfeste Vorschläge wie man mit der Problematik umgehen will. Allerdings sprachen alle anwesenden Stadträte ihre Unterstützung aus. Das Schlusswort gibt es unten als File auf Soundcloud.
Man muss der Fairness halber erwähnen, dass Chemnitz mit diesen Problemen nicht alleine ist. Die Situation in Leipzig und Dresden ist die gleiche. Ich frage mich aber in welcher Welt wir leben, wenn Prestigebauten einen höheren Wert als Bildung haben? Immer wieder spart man an Bildung und Jugendarbeit und wohin führt das Ganze? In die Perspektivlosigkeit.
Es darf nicht so weit kommen, dass Bildung zu einem elitären Gut wird.
Reihenfolge derSprecher:Detlev Müller (SPD), Ralph Burkhardt (CDU), Andreas Schmalfuß (FDP), Thomas Lehmann (Grüne) und Jörg Hopperdietzel (Die Linke).