ich liebe Podcasts. Ich glaube ja ich bin der vorletzte Mensch auf diesem Planeten, der überhaupt erst vor kurzem erfahren hat was das ist, aber es ist nie zu spät sich zu bilden und deshalb möchte ich auch dem letzten Menschen auf dem Planeten (der natürlich zu meinen Lesern gehört) davon berichten.
Meine Liebe begann ehrlich gesagt aus einer Not heraus. Als ich vor ein paar Monaten einige Zeit im Krankenhaus verbringen musste und mein geliebter MP3 Player (ja, gibt es noch und ja, ich hab meine Musik nicht auf dem Handy) von mir gegangen ist war ich, gelinde gesagt, am Boden zerstört. Was tut ein Mensch heutzutage bloß, wenn er sich in einer Umgebung ohne Wlan befindet? Ich muss zugeben, in so einer Situation merkt man erst, dass man ziemlich aufgeschmissen ist, traurig aber wahr. Denn natürlich habe ich Bücher gehabt, aber auch Bücher sind nicht immer praktisch, da muss man aktiv was tun, dann wird der Arm schwer, die Augen werden schwer... dies, das, alles so alltägliche Probleme. Normalerweise hat mich in diesen Zeiten mein Freund, der MP3 Player gerettet. Voll mit guter Musik, Hörspielen und Meditationen, war ich jederzeit gewappnet, für Unterhaltung jenseits von Internetquellen.
Ohje, ich merke dass die Geschichte doch ziemlich lang ist, weil ich dazu eigentlich noch erwähnen muss dass ich Ein- und Durchschlafprobleme habe und deshalb auch immer gerne noch was anhöre um einigermaßen entspannt einzuschlafen. Lange rede, kurzer Sinn, nachdem ich wegen meines Steinzeit-MP3-Players sowieso von meinem Umfeld beschmunzelt wurde, dachte ich, ich suche nach Apps, die mir das Einschlafen erleichtern und schwups, bin ich nach einigen mißglückten Versuchen (ich musste feststellen, dass ich bei Regenwaldgeräuschen und "sanften" Klängen nicht ruhiger, sondern aggressiv werde oder im besten Fall Bock auf ne Runde Dschungelbuch bekomme) auf die Einschlafen Podcast App von Toby Baier gestoßen (dazu später mehr). Zack, meine Liebe war entfacht und zwar so dermaßen, dass ich schon ein paar Tage später nach einer anderen Podcast App suchte, weil ich dachte da muss es doch noch mehr Menschen geben, die sich einfach vor ein Mikrofon setzen und ihre Gedankenergüsse und ihr Wissen mit mir und der Welt teilen. Und siehe da, vor mir erstreckte sich ein Wunderland der Stimmen, eine Vielfalt an Themen und ein neues, glücklicheres Leben, sodass ich jetzt beschwingt und mit wehendem Haar in den Sonnenuntergang reiten möchte (naja, zumindest so oder so ähnlich ist es gewesen, ich kann nicht reiten).
Einschlafen PodcastWie oben bereits erwähnt fing hier meine Liebe an. Das Konzept ist aber auch wirklich so genial, dass ich mich frage, wieso nicht schon vorher jemand darauf gekommen ist. Der Superkerl Toby Baier macht nämlich nichts anderes, als sich vor ein Mikrofon zu setzen, langweilige Dinge zu erzählen und Gute-Nacht-Geschichten vorzulesen. Klingt super unspektakulär und ist es eigentlich auch, aber wenn man so wie ich, Abends den Kopf voll Dinge hat und manchmal einfach nicht zur Ruhe kommt, braucht man eben genau das: eine angenehme Stimme und unaufgeregte Themen. Und so danke ich Toby wirklich von Herzen, dass er mir das einschlafen das ein oder andere Mal deutlich erleichtert hat.
Er Sie IchKurz gesagt: Es treffen sich zwei Freunde und reden. Klingt langweilig, ist es aber nicht. Die zwei sind eindeutig schuld daran, dass ich oft mit Kopfhörern durch Stuttgart laufe und opfermäßig so aussehe, als hätte ich mir Schnaps ins Müsli gekippt weil ich mir alleine einen ablache. Danke dafür, dass die halbe Stadt mich wahrscheinlich für einen Vollidioten hält. Achso fast vergessen: Der Podcast kommt auch aus Stuttgart, wie alles was gut ist, wenn das mal kein Totschlagargument ist.
Laura Seiler (Happy Holy & Confident)Sollte ich wirklich der letzte Mensch sein, der Podcasts entdeckt hat, dann bin ich wohl auch der letzte Mensch der Laura Seiler noch nicht kannte, weshalb es fast schon überflüssig wäre sie zu erwähnen. Aber für den Fall, dass jemand sie noch nicht kennt: Laura Seiler ist großartig. Muss mal gesagt werden. Nicht nur, dass sie eine wahnsinnig angenehme Stimme hat, nein, sie hat auch noch ein riesengroßes Know-How im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeit und Meditation. Manche Themen sind mir vielleicht eine Spur zu spirituell, aber man muss ja nicht immer alles eins zu eins übernehmen. Gerade in schweren Zeiten hat mir der Podcast schon viel Mut und Inspiration gegeben, aber auch wenn meine Laune super ist, kann ich aus jeder Folge neue Erkenntnisse ziehen.
Meditation, Coaching & Life (Michael Kurth)Auch wenn ich Hiphop liebe, ich habe mich ehrlich gesagt nie richtig mit Michael Kurth (besser bekannt als Curse) beschäftigt. Alles was ich wusste war, dass er so ungefähr der Vater der männlichen Stimmen ist. Umso erstaunter war ich, als ich zufällig über seinen Podcast gestolpert bin und der ist einfach perfekt. Ist ja nicht so, dass seine Stimme einen schon aus Prinzip extrem beruhigt und runterfahren lässt, nee, dann redet er auch noch über meine Lieblingsthemen Meditation und Persönlichkeitsentwicklung und zack, bin ich hin und weg, so einfach kann man mein Herz gewinnen.
Das pure Leben (Andrea Morgenstern)Als ich früher noch viele Youtubevideos geschaut habe, mochte ich Andrea auch schon sehr gerne. Dann habe ich sie etwas aus den Augen verloren (geht das auch einseitig? So klingt das ja fast als wären wir Homies), und bei den Podcasts zum Glück wieder gefunden. Andrea ist ein wunderbares Mädchen, solche Menschen sollte es wirklich öfter geben. In ihrem Podcast erzählt sie viel über Selbstheilung (klingt erstmal abgehoben, ist es aber nicht) und ich denke, davon kann sich jeder mal eine kleine Scheibe Inspiration abschneiden, egal ob man mit einer Krankheit zu kämpfen hat oder nicht.
Das waren sie, meine fünf liebsten Podcasts. Ich höre selbstverständlich noch viel viel mehr (ich meine, der Tag hat 24 Stunden..), aber bei diesen vier bin ich quasi Fangirl und verpasse keine Folge, gäbe es einen Bravo Starschnitt von ihnen, ich würde ihn mühevoll zusammenkleben und an meine Wände hängen, schwöre!