Po Sa Inư (Po Shanu)

Von Rudravarman @Bhadresvaravarman


Po Shanu (Po Sah Inư, auf Vietnamesisch Tháp Chăm Phố Hài) liegt auf einem kleinen Hügel unweit von Phan Thiet. Wenn man von Phan Thiết nach Mui Ne fährt, kommt man automatisch an diesem Cham-Heiligtum vorbei.
Erbaut wurde der Komplex im 8. und 9. Jahrhundert und dann im 15. Jahrhundert noch einmal erweitert. Da der Tempel E1 in My Son während des Amerikanischen Krieges zerstört wurde, gehört Po Sa Inu wohl zu den ältesten Relikten der Cham. Der Stil weist klassische Züge und auch Züge des sogenannten Hoa Lai-Stils auf, wie er in My Son am Tempel F1 oder aber bei dem namengebenden Tempel Hoa Lai (Prov. Ninh Thuan) gefunden werden kann.
Der Komplex besteht heute aus drei Gebäuden, davon zwei großen kalan und einem kleinen (Nebentempel). Aus der Literatur kenne ich keine Hinweise auf einen dritten kalan, wie er sonst üblich ist. Hinweise konnte ich auch nicht sehen, habe aber – zugegebenermaßen – auch nicht gesucht. Die Gebäude wurden 1990 bis 2000 restauriert, was an der Verwendung von Zementmörtel zu sehen ist.
Besucher sollten unbedingt früh am Morgen kommen. Die brütende Hitze und die Sonne brennen einem regelrecht jede Erkenntnislust weg. Da der Hügel während des Krieges auch ein Fort beherbergte, sollte man nicht einfach von den Wegen abweichen – das Gebiet des Tempels und des buddhistischen Klosters daneben sind sicher, aber im Unterholz können noch viele Blindgänger liegen. Sicherheit sollte vor Neugier gehen.
Eigentlich war auch noch Po Dam auf meiner Reiseroute. Aber es liegt wirklich weit draußen, mehr als 65 km von Phan Thiet entfernt. Es ist deswegen nicht so leicht, diesen Tempelkomplex aufzusuchen. Wer die vietnamesischen Straßen kennt, weiß, dass 65 km eine lange Zeit zur Fahrt in Anspruch nehmen. Und mit einem Vietnamesen als Führer, der sich ja kaum in der eigenen Stadt auskennt, kann man da auch nicht weit kommen. Po Dam kommt beim nächsten Mal an die Reihe.
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