Plusenergiehäuser auf dem Prüfstand

Eine der modernsten Musterhaus-Ausstellungen Europas öffnete Ende September 2011 in Frechen bei Köln ihre Pforten. Neben verschiedenen energieeffizienten Einfamilienhäusern in Holzfertigbauweise präsentiert dort der Bundesverband Deutscher Fertigbau auch 6 Plusenergiehäuser. Können diese Gebäude tatsächlich mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen? Eine vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP durchgeführte messtechnische Untersuchung, der sich die Unternehmen mit ihren Gebäudekonzepten stellen, soll hierüber Klarheit schaffen.

Dank intensiver Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen in der Bau- und Anlagenindustrie ist es in den letzten Jahren gelungen, besonders Neubauten so zu konzipieren, dass diese über ein Jahr bilanziert keine fossile Energie mehr benötigen. Im Gegenteil, die Gebäude produzieren sogar Energieüberschüsse, die ins öffentliche Netz eingespeist werden können. Das Plusenergie¬haus ist die bauliche Antwort auf die Herausforderungen unserer und künftiger Generationen! Die innovativen Partner aus der Bauindustrie setzen hiermit ihren Pioniergeist in die Baupraxis um und visualisieren ihre Marktführerschaft besonders auf dem Gebiet des energieeffizienten Bauens. Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte von Pionieren, ohne die spektakuläre Neu- und Weiterentwicklungen in sämtlichen Lebensbereichen niemals stattgefunden hätten. Wer hätte je gedacht, dass Bauten statt Energie zu verbrauchen, heute sogar mehr Energie erzeugen können als sie benötigen und somit zum Energieproduzenten werden!

Die Fertigbau-Unternehmen Bien-Zenker, Finger Haus, Huf-Haus, Luxhaus, WeberHaus und Schwörer Haus zeigen in Frechen ihre Hauskonzepte mit Plus-Energieniveau. Dass diese Gebäude nicht nur rechnerisch eine positive Energiebilanz liefern, sondern auch in der Praxis diesen Anforderungen genügen, wollen die Unternehmen nun mittels unabhängigen wissenschaftlichen Begleit¬messungen durch das Fraunhofer IBP unter Beweis stellen. Die Messungen haben mit Eröffnung der Fertighaus Welt Ende September 2011 begonnen und werden über den Zeitraum von 2 Jahren durchgeführt.

Das Fraunhofer IBP erfasst in einem intensiven Monitoring¬programm die wesentlichen Leistungsdaten wie Heiz- und Warmwasserenergieverbrauch, Stromverbrauch und Stromgewinnung, Erneuerbare-Energien-Eigennutzungsgrad und Primärenergieverbrauch sowie Behaglichkeitsparameter und bewertet diese entsprechend.

Es ist vorgesehen, die wesentlichen Kennwerte zu einem späteren Zeitpunkt auf einem Projektserver zur Verfügung zu stellen.


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