Pleite am Hasliberg

Pleite am Hasliberg

Fährt sie im Sommer wieder? Gondel Käserstatt - Hasliberg-Wasserwendi.

Autsch. Die Bergbahnen Meiringen-Hasliberg sind pleite, hat eben der "Bund" gemeldet. All die Gläubiger von den Banken über die Gemeinden und den Kanton bis zum Bund müssen Millionen abschreiben; noch übler, sie müssen wohl neues Geld einschiessen - und wenn sie das nicht tun, könnten die diversen Sessellifte, Gondeln, Seilbahnen Anfang Juni nicht in die Sommersaison starten. Hauptgrund für die Pleite ist die schwierige Mittelstellung des Unternehmens zwischen klein und gross. Man hat einiges investiert, musste 2009 gut 30 Prozent des Geldes für den Schuldendienst aufwenden. Und doch kommt man nicht an gegen potentere Players wie die Bahnen der Jungfrauregion, die dank künstlicher Beschneiungsanlagen heuer auch bei warmem Wetter bis in den Frühling hinein fuhren. Wäre das nun schlimm, wenn am Hasliberg keine Bahnen verkehrten, frage ich mich an dieser Stelle. Nun, der Öko in mir frohlockt angesichts der Perspektive, dass das Projekt der Mega-Skiregion "Schneeparadies" (Hasliberg, Melchsee-Frutt, Titlis) nun noch unwahrscheinlicher wird - und mehr Stille tut einer Hochnutzungsgegend prinzipiell gut. Anderseits hängt halt wahnsinnig viel an den Bähnli. Die paar Dutzend Stellen an der Kasse, in der Wartung, in der Administration sind ja nur der Anfang. Aber all die Wirtschaften, die Hotels, die Lebensmittellieferanten, die Handwerker. Welche Familie würde denn noch am Hasliberg Sommerferien machen, wenn gar nichts mehr führe? Gibt es aus diesem Dilemma denn keinen Ausweg? Um sachdienliche Hinweise wird gebeten.

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