Das von Sony Ericsson geplante "PlayStation Phone" wird mit einem brillanten Bildschirm aufwarten, das dem Retina-Display des iPhone 4 Konkurrenz machen kann. Zudem werden Games für das Spiele-Handy unter zehn Dollar kosten, wie das Technikblog MobileCrunch aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will. "Sollte das stimmen, wäre es eher ein Smartphone als ein definitives Gaming-Gerät", meint Ed Barton, Senior Analyst für Video Games bei Screen Digest.
Der Analyst hält für durchaus denkbar, dass Sony Ericsson mit solch einem Ansatz den Markt aufmischen will. "Man würde damit auf einem umkämpften Markt mitmischen, in dem Apple sich gut festgesetzt hat", warnt er aber. Jedenfalls hatte Sony-Ericsson-CEO Bert Nordberg Anfang der Woche die Spekulationen über ein Spiele-Handy vage bestätigt. Aus Frankreich kommt nun das Gerücht, das Android-Gerät werde noch im Dezember offiziell vorgestellt.
Das Display des PlayStation Phone beschreibt der Informant als "überwältigend". Demnach sind Teile der Sony-Technologie Bravia eingeflossen, die aus Fernsehgeräten bekannt ist. Der Name könnte daher auch in der Vermarktung genutzt werden. Ob das Gerät selbst tatsächlich als "PlayStation"-Produkt angeboten werden soll, bleibt einmal mehr offen. Das in Gerüchten mehrfach aufgetauchte "Z-System" sei als Produktname nach wie vor im Rennen. Beim Preis für Spiele soll sich das Gaming-Smartphone an Handyspielen orientieren. Damit würden Titel nur einen Bruchteil dessen kosten, was bei tragbaren Konsolen wie Sonys PSP üblich ist.
"Smartphones sind für viel mehr Menschen relevant als rein dem Gaming gewidmete mobile Plattformen", betont Barton. Also könnte Sony Ericsson vergleichsweise viele Geräte absetzen. Allerdings verweist der Analyst darauf, dass Apples iOS Handyspiele zwar beliebt, aber letztendlich auch billig und somit unprofitabel gemacht hat. "User sind daran gewöhnt, dass Games höchstens 99 Cent kosten und oft gratis sind."
"Der Schlüssel für ein definitives Spielegerät wäre, sich von allgemeineren Plattformen wie Smartphones so klar abzuheben, dass es den immer spürbareren Aufpreis bei Games rechtfertigt", sagt Barton. Neben speziellen technischen Features verweist er diesbezüglich vor allem auf die Rechte an klassischen Titeln und die Konkurrenz. "Nintendos nächstes Handheld wird nicht nur 3D bieten. Es wird auch das einzige mobile Gerät sein, auf dem man Super Mario, Pokemon, Nintendogs und mer spielen kann."
Seit Anfang der Woche gilt jedenfalls als praktisch sicher, dass Sony Ericsson an einem Gaming-Handy arbeitet. "Da ist viel Rauch, also muss auch irgendwo ein Feuer sein", meinte Unternehmens-CEO Nordberg gegenüber dem Wall Street Journal. Seine Ankündigung, auf dem Mobile World Congress im Februar 2011 viel Aufsehen erregen zu wollen, wurde vielfach als Hinweis auf eine Produktpräsentation im Rahmen der Mobilfunkkongesses aufgefasst. Das französische Techblog Nowhereelse berichtet aktuell aber von einer Einladung zu einem Sony-Ericsson-Event am 9. Dezember, auf der die typischen Tastensymbole eines PlayStation-Controllers zu sehen sind