PLAYLIST: MÄRZ 2015 mit Tocotronic, One Sentence. Supervisor, From Kid, The Slow Show und mehr!

Brunch ist ja eine Mahlzeit, die das Mittagessen und das Frühstück miteinander vereinen soll. Unpassende Dinge werden zusammengebracht. Salzig wird mit süss gemischt. Darauf kommt noch scharfe Sauce (oder wie das Wort auch gerne geschrieben wird: “Sosse”). Einen hippen Brunch servieren wir auch im Monat März, und zwar in einer Form der kalorienfreien (!) Playlist. Auch hier sind zusammengewürfelte Musikstücke zu finden, die unser Gemüt erhellt haben. En Guäte.

März 2015 Playlist

1. TOCOTRONIC – DIE ERWACHSENEN
“Man kann den Erwachsenen nicht trauen”. Die Erwachsenen sind im neusten Song von Tocotronic mehr als eine Lebenseinstellung als die Zahl der Altersjahre zu verstehen. Denn auch Dirk von Lowtzow ist von den Altersjahren kein Baby mehr (& dennoch singt er im Refrain “wir sind Babies (…) wir spucken ihnen ins Gesicht.”) Das verspielte, melodienreiche Lied ist bereits die zweite Song-Auskoppelung des kommenden “Roten Albums” im Mai.  Musikalisch ist seit den letzten paar Alben nicht viel passiert. Lediglich kleine Neuerungen dringen ans Ohr. Die Gitarre in “Die Erwachsenen” erinnert beispielsweise fast ein wenig an The Cure. Die Musik von Tocotronic ist und bleibt aber auch so, im Laufe der Zeit, wie sie einmal war.

“Alles ist so zyklisch und dennoch unveränderbar.”

2. ONE SENTENCE. SUPERVISOR – YELENA TM.
Dieser eine Satz überwacht schon lange die Schweiz. Nun ist die Band aus Baden (Schweiz) zurück und bringt im Jahr 2015 Song um Song ein neues Album heraus. Der erste Track aus der Reihe Temporärmusik nennt sich dabei “Yelena Tm.” und trumpft neben gewohnter Düsterkeit mit einem tollen Musikvideo auf: Die Clips stammen augenscheinlich aus alten Werbungen, die in Kombination mit dem Song “Yelena Tm.” ins Lächerliche und Nichtige gezogen werden. Die menschliche Ästhetik wird in Frage gestellt. It feels all the same all the same all the same?

3. THE SLOW SHOW – BLOODLINE
The Slow Show brauchten eine gewisse Zeit, bis sie bei mir ankamen. Zu bemüht klangen sie zunächst in meinen Ohren. Sie heissen nämlich nicht nur wie ein Lied von The National, sondern versuchen auch so zu klingen. Ich bin es daher einmal “slow” angegangen mit The Slow Show. Und doch: habe ich mich nun ein bisschen in die Band verguckt bzw. verhört. Unerhört gut ist insbesondere “Bloodline” auf dem Debütalbum der Manchester Band. Eine Art der warmen Traurigkeit geht von diesem Stück aus. Das Album “White Water” ist aber abgesehen von “Bloodline” ebenfalls sehr empfehlenswert (wenn du mehr über das Album “White Water” erfahren willst, haben wir hier eine Rezension für dich!).

4. DJANGO DJANGO – REFLECTIONS
Nach “First Light” brachten Django Django vergangene Woche den zweiten Track ihres neuen Albums “Born Under Saturn”. Dieser hat es in sich: “Reflections” kontrastiert melancholische Lyrics mit Trance-Perkussion. Unter dem Saturn geboren fühlt man sich tatsächlich, wenn man sich “Reflections” anhört. Django Django entfachen das Vorfreudefeuer des zweiten Albums. Sie bleiben, wie sie sind:
Funky, psychedelisch und immer ein bisschen verträumt.

5. AWOLNATION – HOLLOW MOON (BAD WOLF)
Aaron Bruno besitzt einen derartig mitreissenden, Kratz-Gesang, dass Awolnation nicht umsonst als hervorragende Live-Band bezeichnet werden. Sie werden auch nächsten Freitag (das ist der 27. März) am m4music Festival in Zürich spielen und ganz sicher eine meisterhafte Show ablegen. Die elektronischen Beats sind in “Hollow Moon (Bad Wolf)” vermengt mit klassischen Rock-Elementen. Und hmm ja, den Über-Track “Sail” müssen wir ja nicht erwähnen.
(Ups……)

6. FROM KID – COME IN
“Come in as you are, with heart and mind”.
Das sind die lieben Refrain-Worte der neuen Indie-Entdeckung aus der Schweiz, genauer aus Graubünden. Das Album “You Can Have All The Wonders” des Churer Duos erschien vor Kurzem und wird bereits auf verschiedensten Radiostationen der Schweiz (und im Ausland) rauf- und runtergespielt. Kein Wunder – Besonders beim Song “Come In” ereilen den Zuhörenden nichts mehr als leichte, beschwingte Glücksgefühle. Wenn mich jemand fragen würde, wie denn Indie eigentlich klingt? From Kid wären die Antwort. Eine erträgliche Leichtigkeit des Seins.

7. GRIMES – ENTROPY (FEAT. BLEACHERS)
Das kanadische Musiksternchen Grimes ist zurück. Die Sängerin, die mit Hits wie “Oblivion” ellenlange die Indie-Charts besetzte, tat sich für einen Song mit der Band Bleachers zusammen. Entstanden ist eine pastellfarbene Nummer, die aus Nebel pinke Schlagsahne macht. Sehr anhörbar, sehr girly und sehr 90s irgendwie.

PS. HIER IST DIE PLAYLIST AUF SPOTIFY

PPS. FALLS DU NOCH NICHT GENUG HABEN SOLLTEST VON NEUER MUSIK. WIR HABEN AUCH EINEN SOUNDCLOUD ACCOUNT. :) DORT SAMMELN WIR SPORADISCH NEUE SONGS, DIE UNS BEGEISTERN UND VOR FREUDE ABTAUCHEN LASSEN. (WIESO DAS ALLES IN CAPS LOCK GESCHRIEBEN IST? DAS WEISS NUR ICH.)


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