Was ist bloß in Matthias Platzeck gefahren? Einen Tag nach dem Schnöselbänker haut er einen Ball aufs eigene Tor. Seit seinen Fotos mit der Fraktionschefin der Linkspartei Kaiser driftet er ganz schön ab. Jetzt spricht er von "Anschlussmentalität der Westdeutschen" und meint damit eine vermutete Haltung der Wessis zur Wiedervereinigung.
Was ist falsch an dieser Vermutung? Die Wessis haben die Wiedervereinigung nicht für eine Erweiterung ihres wie auch immer gearteten Machtanspruches gehalten. Das gilt nur für die Manager damaliger Westkonzerne, die in den Betrieben der DDR eine unberechenbare Konkurrenz sahen.
Den meisten Alltagswessis war die Wiedervereinigung emotional egal, viele fürchteten, bald teilen zu müssen. Und kein Wessi schätzte die Folgen der Wiederevereinigung realistischer ein, zumindest was die Staatsfinanzen anging, als Oskar Lafontaine. (Darin erschöpfen sich aber auch schon die Lorbeeren der Linken in diesem Thema.) Teilen wäre nicht schlimm gewesen, hätte man das offen gesagt. Aber Kohl beging mit einer Wahlkampflüge Betrug an den Wessis und vergällte denen ein für alle mal die Freude schöner Götterfunken..
Die Wiedervereinigung erreichte die meisten Wessis nicht wirklich, weil man ihnen Nationalgefühl und Patriotismus jahrzehntelang abtrainiert hatte. Weder fühlten sie sich als Sieger (ideologisch oder sonst wie) noch als besonders verantwortlich für das Gelingen der Wiedervereinigung. Es reichte ihnen, den von Kohl neu eingeführten Solidaritätszuschlag zu berappen. Der ist übrigens für viele Westkommunen inzwischen eine echte Zumutung, weil es sich dabei um Umverteilung von unten nach oben handelt..
Die Wessis -zumindest an Rhein und Ruhr- behandelten die Ossis emotional so, wie sie vierzig Jahre zuvor die Vertriebenen Schlesier behandelt hatten: Kalt, argwöhnisch, engherzig und geizig.
Das könnte Platzeck den Wessis vorwerfen. So aber bedient er nur die Rhetorik der SED-Nachfolgepartei.
Was ist falsch an dieser Vermutung? Die Wessis haben die Wiedervereinigung nicht für eine Erweiterung ihres wie auch immer gearteten Machtanspruches gehalten. Das gilt nur für die Manager damaliger Westkonzerne, die in den Betrieben der DDR eine unberechenbare Konkurrenz sahen.
Den meisten Alltagswessis war die Wiedervereinigung emotional egal, viele fürchteten, bald teilen zu müssen. Und kein Wessi schätzte die Folgen der Wiederevereinigung realistischer ein, zumindest was die Staatsfinanzen anging, als Oskar Lafontaine. (Darin erschöpfen sich aber auch schon die Lorbeeren der Linken in diesem Thema.) Teilen wäre nicht schlimm gewesen, hätte man das offen gesagt. Aber Kohl beging mit einer Wahlkampflüge Betrug an den Wessis und vergällte denen ein für alle mal die Freude schöner Götterfunken..
Die Wiedervereinigung erreichte die meisten Wessis nicht wirklich, weil man ihnen Nationalgefühl und Patriotismus jahrzehntelang abtrainiert hatte. Weder fühlten sie sich als Sieger (ideologisch oder sonst wie) noch als besonders verantwortlich für das Gelingen der Wiedervereinigung. Es reichte ihnen, den von Kohl neu eingeführten Solidaritätszuschlag zu berappen. Der ist übrigens für viele Westkommunen inzwischen eine echte Zumutung, weil es sich dabei um Umverteilung von unten nach oben handelt..
Die Wessis -zumindest an Rhein und Ruhr- behandelten die Ossis emotional so, wie sie vierzig Jahre zuvor die Vertriebenen Schlesier behandelt hatten: Kalt, argwöhnisch, engherzig und geizig.
Das könnte Platzeck den Wessis vorwerfen. So aber bedient er nur die Rhetorik der SED-Nachfolgepartei.