Plätze spielen sie eine wichtige Rolle im Stadtgefüge, bilden repräsentative stadträumliche Zentren, an denen bedeutende Bauwerke liegen. Mit dem Leitbild der autogerechten Stadt hat sich dieses Bild in der Nachkriegszeit stark verändert. Eine Ausstellung im Hamburger Levantehaus stellt Fotografien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Aufnahmen vom gleichen Standort gegenüber.
Ausstellungsbeschreibung
Plätze sind mehr als unbebaute Stellen in der Stadt. Seit Jahrhunderten spielen sie eine wichtige Rolle als Treffpunkt der Stadtbewohner, sind Handelsräume und repräsentative stadträumliche Zentren, an denen bedeutende Bauwerke liegen. Schon immer waren Plätze auch Knotenpunkte im Verkehrsgefüge der Stadt. Die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer waren weitgehend gleichberechtigt. Zugleich blieb der Platz ein nach ästhetischen Gesichtspunkten gestalteter Ort des Verweilens. In den 1950er bis 1970er Jahren jedoch sorgte das Leitbild der „verkehrsgerechten Stadt“ für massive Eingriffe in die Struktur vieler deutscher Plätze. Dem motorisierten Verkehr wurde die führende Rolle zugestanden. Stadtautobahnen, breite Straßendurchbrüche, sowie komplexe Systeme aus Hochstraßen, Tunneln und Rampen waren die Folge. Viele Plätze wurden zu reinen Verkehrsknotenpunkten ohne jegliche Aufenthaltsqualität. Auch Plätze, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten, wurden nun Opfer einer rigiden Stadtplanung, die sich an den funktionalen Ansprüchen des Automobilverkehrs orientierte und die historischen Strukturen und Maßstäbe unberücksichtigt ließ.
Die Ausstellung stellt Photographien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Aufnahmen vom gleichen Standort gegenüber, um auf die Fehlplanungen und Versäumnisse in der Gestaltung des Stadtraums aufmerksam zu machen.
- Deutsches Institut für Stadtbaukunst
Wann und wo
Levantehaus
Mönckebergstraße 7
20095 Hamburg
28. Mai bis 26. Juni 2015
Vernissage 27. Mai um 19.00 Uhr
Podiumsdiskussion “Plätze in Hamburg” am 10. Juni, 19.00 – 21.00 Uhr