Plätze in Deutschland 1950 und heute

Von Thomas_robbin

Plätze spielen sie eine wichtige Rolle im Stadtgefüge, bilden repräsentative stadträumliche Zentren, an denen bedeutende Bauwerke liegen. Mit dem Leitbild der autogerechten Stadt hat sich dieses Bild in der Nachkriegszeit stark verändert. Eine Ausstellung im Foyer des IG-Farben-Hauses in Frankfurt/Main stellt Fotografien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Aufnahmen vom gleichen Standort gegenüber.

Ausstellungsbeschreibung

Plätze sind mehr als unbebaute Stellen in der Stadt. Seit Jahrhunderten spielen sie eine wichtige Rolle als Treffpunkt der Stadtbewohner, sind Handelsräume und repräsentative stadträumliche Zentren, an denen bedeutende Bauwerke liegen. Schon immer waren Plätze auch Knotenpunkte im Verkehrsgefüge der Stadt. Die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer waren weitgehend gleichberechtigt. Zugleich blieb der Platz ein nach ästhetischen Gesichtspunkten gestalteter Ort des Verweilens. In den 1950er bis 1970er Jahren jedoch sorgte das Leitbild der „verkehrsgerechten Stadt“ für massive Eingriffe in die Struktur vieler deutscher Plätze. Dem motorisierten Verkehr wurde die führende Rolle zugestanden. Stadtautobahnen, breite Straßendurchbrüche, sowie komplexe Systeme aus Hochstraßen, Tunneln und Rampen waren die Folge. Viele Plätze wurden zu reinen Verkehrsknotenpunkten ohne jegliche Aufenthaltsqualität. Auch Plätze, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten, wurden nun Opfer einer rigiden Stadtplanung, die sich an den funktionalen Ansprüchen des Automobilverkehrs orientierte und die historischen Strukturen und Maßstäbe unberücksichtigt ließ.

Die Ausstellung stellt Photographien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Aufnahmen vom gleichen Standort gegenüber, um auf die Fehlplanungen und Versäumnisse in der Gestaltung des Stadtraums aufmerksam zu machen.

  • Deutsches Institut für Stadtbaukunst

Wann und wo

Goethe-Universität
Foyer IG-Farben-Haus
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main

13. April bis 16. Mai 2016

Ausstellungseröffnung am 12. April um 18:30 Uhr

Begrüßung und Einführung durch Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Goethe-Universität; Bürgermeister Olaf Cunitz, Stadt Frankfurt am Main; Prof. Christoph Mäckler, Deutsches Institüt für Stadtbaukunst

Anschließende Podiumsdiskussion mit: Bürgermeister Olaf Cunitz, Stadt Frankfurt am Main; Christoph Siegl, Open Urban Institute; Prof, Dr. Harald Bodenschatz, Center for Metropolitan Studies; Johnny Klinke, Tigerpalast; Prof. Christoph Mäckler, Deutsches Institut für Stadtbaukunst; Moderation: Dr. Matthias Alexander, Frankfurter Allgemeine Zeitung