Der kompakte Abzug der US-Armee aus dem Irak ist für den 31. Dezember angekündigt, aber noch nicht besiegelt. Es geht um den künftigen Einfluss des Iran
Mit eingelösten Wahlversprechen kann Präsident Obama nicht übermäßig glänzen. Was wird alles liegen geblieben sein, wenn er sich 2012 um eine zweite Präsidentschaft bewirbt? Seine republikanischen Gegner dürften ihm davon absolut nichts schenken, auch wenn sie das Unerledigte mit zu verantworten haben. Ein vollständiger Truppenabzug aus dem Irak bis zum Jahresende wäre da mehr als willkommen. Wenigstens dieser kriegerische Nachlass der Ära Bush belastet Amerika nicht länger, ließe sich zugunsten des Präsidenten sagen.
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Durch den Sturz Saddam Husseins und die verheerenden Jahre der amerikanischen Besatzung hat Teheran heute einen stärkeren Einfluss im Irak als die Vereinigten Staaten
Der Irak-Krieg ist zu Ende. Unter den Meldungen aus Libyen ist die Erklärung Barack Obamas am 21. Oktober fast untergegangen. Er sagte, alle US-Truppen würden bis zum 31. Dezember das Land verlassen. Der Präsident tat so, als ob nichts wäre, und verkaufte den Abzug einfach als Erfüllung eines Wahlkampfversprechens. Dabei hat er in Wahrheit die Bemühungen des Verteidigungsministeriums unterstützt, mit dem irakischen Premier al-Maliki zu einer Einigung zu kommen, nach der noch ein paar Tausend Soldaten im Land bleiben sollten.
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