Platz im Kinderzimmer aufteilen

Von Daphne Rücker

Zur Frage, wie der Platz aufgeteilt wird, kann ich nur sagen: Wir haben die Mädchen in ein Zimmer gepackt, den Jungen allein in ein anderes. Nicht, dass der so stressig oder laut wäre, aber die Mädels sind eine Einheit, nur ein Jahr auseinander, da kommt maximal ein Stück Papier zwischen die Beiden. Sie können sich eigentlich gar nicht von einander trennen, und wenn ich die Beiden nachts noch ihre Geschichten erzählen höre, denke ich, dass das eine gute Lösung war, auch wenn sie sich gerade mal 12 qm teilen müssen. Ihre schmalen Betten sind ihr Refugium, am Fenster steht ein Maltisch mit zwei Stühlen und ein paar Stapelhockern für Besucher. Für Regale war auch noch Platz, da thront jetzt die Teddyprozession – und leider auch zwei Barbiepuppen, Geschenke einer Tante, die meint zu wissen, was Mädchen gerne haben. Nun ja…

Der Filius hat 10 qm, die sind aber so voll gerümpelt, wie es ihm und seiner Sammlernatur entspricht. Natürlich gehe ich täglich noch mit dem Staubsauger durch das Chaos, aber am nächsten Morgen hat er wieder alle seine Autos und Roboter und Dinos auf dem Boden verstreut, und die drei Bücher, die er gerade parallel “liest”, liegen auch aufgeklappt herum. Aber meine Güte, soll er sich mit seiner kleinen Welt umgeben, wir leben ja nicht in einem Museum, und eingermaßen keimfrei halte ich das Zimmer natürlich auch. Kinderzimmer sind dreckfreie, aber ganz sicher keine spaßfreien Zonen, so lautet zumindest meine Einstellung dazu.

Die Mädels sind übrigens viel pingeliger, die räumen oft von selbst ihr Spielzeug in die Kisten oder ins Regal. Hier hat unsere Kleine sich einiges von ihrer großen Schwester abgeschaut, die schon von klein auf alles nach Farben und Größe geordnet hat. Sogar im Kindergarten räumt sie ständig auf, was Ihre Betreuerinnen wohlwollend und höchst amüsiert immer wieder erzählen. Das kleine Zimmer ist für seine Größe auf jeden Fall ganz schön vorzeigbar.

Man kommt aber auch ins Grübeln, was es am Ende doch mit dem “Gender Stereotyping” auf sich hat, chaotische Jungs, ordentliche Mädchen? Beobachten wir mal, wie sich das entwickelt.