Mogwai - Hardcore will never die, but you will
(PIAS UK / Rock Action Rec./ Rough Trade) 2011
Seit wann existiert Postrock eigentlich? Ist Postrock tot? In den letzten Jahren hat sich eine Schublade aufgetan, die mittlerweile zu gross ist , um das Genre überhaupt noch definieren zu können. MOGWAI sind neben GODSPEED YOU BLACK EMPEROR die Begründer dieser Musikart. "Hardcore will never die......" vereint die besten Momente der letzten Jahre und fügt ein paar frische Zutaten hinzu. "White Noise" ist ein majestätisch , hymnenhafter Einstieg der den Zuhörer aber nicht wirklich aufhorchen lässt. Erst "Mexican Grand Prix" geht in neue Bereiche, straighte Electronic Beats werden von einer groovigen Basslinie vorangetrieben , bis das Schlagzeug einsetzt und der Song untersetzt von Vocoder- Stimmen zur sexiest Tanznummer alive avanciert. Remix erwünscht!!! Der erste Höhepunkt beginnt mit Drone- Gitarren Melodien von wirklich erhabener Schönheit. "Rano Pano" wird dann durch die Keyboard´s und Sequenzer soundtechnisch auf den Höhepunkt gebracht. MOGWAI sind zurück. Nachdem doch eher langweiligen"The Hawk is howling" von 2008, wirkt das Album wie ein Jungbrunnen. In "San Pedro" legt die Band direkt los und verbindet zwei lose Melodie - Stränge durch überkreuzen und verschiedene Rhythmus- Variationen zu einem der tollsten Rocksongs. Da möchte man sofort zur Luftgitarre greifen. Das Album verfügt über eine Ausgewogenheit, Vielfalt , Spielfreude und einen Sound der die Messlatte neu anlegt.MOGWAI spielen in ihrer eigenen Liga, verlassen sich schon lange nicht mehr auf altbewährtes und haben dem Genre das sie mit definierten längst den Rücken gekehrt.
Den Beweis liefert die von Bass und Schlagzeug getragene und mit mit einem Vocoder verzerrtem Gesang ausgestatte Indierocknummer "George Square Thatcher Death Party".
Wenn im Finale"You´re Lionel Richie" die Ruhe einkehrt und im Moment von absoluter Stille der Song zu einem Doom- Drone Monster wächst, weiss man " Hardcore will never,never, never die, but you will". Yes you will!
Text: V. Dickerhoff