Tüten und andere Verpackungen oder Gegenstände aus Kunststoff gehören überall zum Alltag in modernen Industrienationen und Schwellenländern. Was damit geschieht, darüber wird sich leider viel zu wenig Gedanken gemacht, denn die Menge an Plastiküll, die auch hierzulande anfällt, ist gigantisch. Alleine 6 Milliarden Plastiktüten werden jedes Jahr in Deutschland ausgegeben, in vielen anderen Ländern dürften es nicht weniger sein. Zu welchen Umweltproblemen dies führt, zeigen eindrucksvoll der Film „Plastic Planet“ oder die Ergebnisse dass teilweise bereits mehr Plastikpartikel als Plankton im Mittelmeer schwimmen.
Die Verschmutzung durch den Plastikmüll in den Meeren ist dabei jedes Jahr für den Tod von über einer Million Meerestieren verantwortlich. Alle Meerestiere – egal ob Meeresvögel, Haie, Schildkröten und Meeressäuger – können sich am Plastikmüll verletzen, ihn verschlucken oder sich darin verheddern und dann oft qualvoll verenden. Kleinste, nicht sichtbare Plastikpartikel gelangen über die Nahrungsmittel in Fischen und Meeresfrüchten dann außerdem auch auf den Teller.
Zum Anlaß des Earth Day am 22. April 2016 hat es sich Sea Shepherd Global zusammen mit der Kreativagentur Fred & Farid aus Shanghai zur Aufgabe gemacht, die Menschen auf die massiven Probleme aufmerksam zu machen, die Plastikmüll in den Ozeanen verursacht. Fred & Farid hat mit Sea Shepherd einen Kurzfilm produziert, der die Reaktionen von Schwimmern an einem öffentlichen Pool zeigt, der mit Plastikmüll gefüllt wurde.
„Wenn sie vor die Wahl gestellt werden, in einem Pool mit Plastikmüll zu schwimmen, dann würden sich die meisten Menschen dagegen entscheiden. Diese Möglichkeit haben viele Meeresbewohner jedoch nicht. Sie sind gezwungen, jeden Tag mit dieser Verschmutzung zu leben“, erklärt Captain Alex Cornelissen, Leitender Direktor von Sea Shepherd Global, die Intentionen, die hinter dem Film stehen.
„Wir hoffen sehr, dass dieses Video die Menschen zu Diskussionen und öffentlichen Debatten über das weltweite Problem mit Plastikmüll anregt. Es muss Druck auf Regierungen und große Unternehmen ausgeübt werden, damit diese Änderungen in ihrer Politik vornehmen, um dieses anhaltende Desaster einzudämmen und ihren Fokus mehr auf ökologisch nachhaltige Unternehmenspraktiken legen“, fügte er abschließend hinzu.