Die zweite Woche mit der Challenge “plastic free july” ist vorbei und das bedeutet gleichzeitig Halbzeit.
Meine vorausschauende Planung hat sich voll bezahlt gemacht, es ist in der letzten Woche so gut wie kein Plastikmüll angefallen.
Rückblick auf die zweite Woche
Essig:
Die Essigflasche ist aus Glas, aber die Verschlusskappe ist mit einer Plastikhülle geschützt. Außerdem ist der Ausguss der Flasche aus Plastik. Nachdem es sich jedoch um meinen Lieblingsessig handelt nehme ich das einfach mal in Kauf.
Wein:
Auch beim Wein ist der Verschluss mit einer Plastikhülle geschützt. Die Flasche haben wir jedoch geschenkt bekommen und ich nehme sie daher nicht auf meine Kappe und erwähne das nur der Vollständigkeit halber.
Germ (Hefe):
Frische Germ wird entweder in Plastik beschichtetem Papier oder in Alufolie, die jedoch auch eine minimale Plastikbeschichtung aufweist, verpackt. Eine Alternative dazu habe ich nicht gefunden.
Da ich Frühstücksgebäck und Striezel (Hefezopf) gebacken habe, bin ich nicht darum herum gekommen.
Ich sehe auch für die Zukunft keine wirklichen Alternativen zur Germ, wenn ich für uns Striezel mache. Brot backe ich jedoch in letzter Zeit immer häufiger mit Sauerteig, in dem Fall wird keine Hefe benötigt und daher stellt der Sauerteig eine wirkliche Alternative zur Germ dar.
WC-Papier:
Nach wie vor habe ich kein WC-Papier ohne Plastikverpackung gefunden und daher ist ein Beutel angefallen. Mein Projekt “Stoff fürs kleine Geschäft” auszuprobieren wurde aufgrund von Stress und meiner Menstruation auf nächste Woche verschoben.
Monatlicher Problembereich
Ich habe zwar vor einiger Zeit bereits eine Menstruationstasse aus Silikon für mich gekauft, aber ich gebe zu, dass ich nicht so gut damit zurecht komme. Nachdem meine Menstruation sehr stark ist, muss ich auch den Cup in etwa alle 2 Stunden ausleeren.
In meinen eigenen vier Wänden klappt das ganz gut, aber wenn ich unterwegs bin komme ich damit einfach nicht zurecht. In einem öffentlichen WC fühle ich mich nicht wohl und wenn ich mit Blut verschmierten Händen aus dem WC komme, dann geht das gar nicht.
Daher habe ich auch weiterhin Tampons in Verwendung.
Erfolgreiche Produktumstellungen:
Ich wollte das Projekt auch dazu nutzen, um einige bis jetzt ignorierte Bereiche auf plastikfrei umzustellen. Begonnen habe ich mit dem Bad und verwende nun Olivenölseife statt Duschgel und eine Haarseife statt dem Haarshampon. Die erste Woche ist sehr zufriedenstellend verlaufen, mein Körper fühlt sich auch mit den neuen Produkten sehr wohl.
Steffi hat zu diesem Thema den sehr lesenswerten Beitrag “Die Allzweckwaffe Alepposeife” veröffentlicht.
Meine Nachtcreme habe ich aufgebraucht und werde daher ab nächster Woche meine geplante Alternative testen und darüber berichten. Erste Versuche mit natürlichem Sanddornöl waren sehr erfolgversprechend.
Jause unterwegs:
Abschließend möchte ich noch eine kleine Erfolgsgeschichte vom letzten Mittwoch berichten. Ich war auf dem Heimweg, einer 3 stündigen Autofahrt, und habe Hunger bekommen, der keinen Aufschub geduldet hat. Nach scheinbar endloser Weiterfahrt seit dem Entschluss habe ich endlich ein winziges Geschäft gefunden und bin hinein gegangen.
Als ich mich an der Wursttheke angestellt habe, ist mir natürlich gleich mein Plastikproblem einfallen. Wurst und Schinken lagen da in Plastik verpackt, das Einwickelpapier ist mit Plastik beschichtet. Mir ist es siedend heiß aufgestiegen und in meinem Hirn hat gehämmert “Was mach ich jetzt bloß, was mach ich jetzt bloß???”
Der Kampf “Hunger gegen Plastik” hat doch wirklich nichts Gutes an sich, oder?
Da fiel mein Blick auf den Brotbereich, wo Brot und Gebäck offen herumlag, unter anderem auch einige Käsestangerln. Voller Begeisterung habe ich gesehen, dass das Brot in Papiersackerln verpackt wird und mich daher sofort zum Brot begeben. Als ich das Käsestangerl bestellt habe, bat ich darum, dass es mir nur auf einer dünnen Papierserviette übergeben wird, da ich es sowieso sofort essen will. Auch das war gar kein Problem und ich habe mich total gefreut, dass ich mit kurzem Überlegen doch eine gute plastikfreie Lösung gefunden habe.
Dieses Käsestangerl hat ganz besonders gut geschmeckt!
Videotipp:
Mikroplastik – ein Problem mit nicht absehbaren Folgen.
Zwischenberichte von Bloggerfreunden:
Ich merke, dass mir die Vernetzung mit den anderen Bloggerinnen sehr viel Freude macht, mich total inspiriert und die Ideen und Tips nur so hin und her fliegen.
Abenteuer plastikfrei: Tag 12: erfolgreicher Einkauf und überflüssiger Konsum
epistulae morales: plastikfreier Juli
foolfashion: p-free-j: Einkäufe II
grüne Zwerge: plastic free Halbzeit
kreativ leben: Plastik – Verpack – Wahn
weniger Abfall: Mikroplastik
Ich verlinke hier gerne Eure Blogbeiträge/Zwischenbereichte zum “plastic free july”, bitte meldet Euch in den Kommentaren, dann nehme Eure Beiträge in die Liste auf.
Das könnte Dich auch interessieren:
plastic free july – challenge accepted
Plastik – weniger ist Meer
Videotipp am Montag – Leben ohne Plastik – geht das?
plastic free july – Zwischenbericht #1
plastic free july – Zwischenbericht #2
Im Index Müll reduzieren findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Beiträge zum Thema Müll reduzieren.
Im Gesamtindex “Beiträge” findest Du eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge.