Wie die israelische Zeitung Haaretz bereits im April unter Berufung auf 2009 geleakte US- Kabels bekannt gab, erwartet die israelische Regierung den sich anbahnenden Konflikt innerhalb der nächsten zwei Monate. Zugleich befürchtet sie die zu erwartenden Konterattacken von Seiten des Libanons. So wird erwartet, dass der Nachbar im Falle eines erneuten Angriffs von israelischer Seite zu seiner eigenen Verteidigung zwischen 24 000 und 36 000 Raketen auf Israel würde abfeuern können, alleine 6 000 davon auf Tel Aviv.
Der Libanon hatte, sich der Bedrohung durch Israel bewusst, in den letzten Jahren enorm aufgerüstet. Wie aus politischen Quellen nahe der Hisbolla verlautete, soll die Bewaffnung des Landes mittlerweile um tausende Raketen erweitert worden sein. Darunter verbesserte Flugabwehrraketen, die die israelische Luftwaffe auch in großer Höhe ausschalten können sowie Langstreckenraketen und Boden- See- Raketen.
Bereits in den Jahren 2000 und 2006 hatte Israel den Nachbarn angegriffen. Beim letzten, 33 Tage währenden Konflikt, waren mehr als 1 200 Libanesen ums Leben gekommen, die meisten davon Zivilisten. Dessenungeachtet fühlt Israel sich auch weiterhin durch seinen Nachbarn bedroht. Eine weitere libanesische Zeitung, Al-Joumhouria, beruft sich auf politische Quellen mit dem Zitat: „Das israelische Militär bereitet einen plötzlichen Krieg gegen den Libanon vor, um Israel vor den Raketen der Hisbollah zu schützen, die das Herz Israels und dessen vitale Interessen bedrohen.“ Wie wäre es stattdessen mit einem Friedensvertrag? (Anm.d.A.)
Medienberichten zufolge, die sich auf die Präsenz von Spionen innerhalb der Hisbollah berufen, müsse die problematische politische Entwicklung im Libanon nicht zwangsläufig dessen Kriegsbereitschaft fördern. Im September erst war bekannt geworden, dass fünf Hisbollahmitglieder als Spione enttarnt worden waren, die im Dienste Israels gearbeitet hatten. Drei von ihnen auch für andere arabische Staaten, die restlichen zwei im Auftrag der CIA. Wie Al-Joumhouria zugetragen worden war, soll die Hisbollah trotz der Infiltration, von der man glaubte, sie würde deren geheimdienstliche Arbeit untergraben, dennoch in der Lage sein, sich im Falle eines Angriffs zu verteidigen.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass auch Russland sich zusehends auf den Verteidigungsfall vorbereitet. So wird die russische Kriegsmarine demnächst die ballistische Interkontinentalrakete Liner in ihre Bewaffnung mit aufnehmen. Es handelt sich hierbei um eine seegestützte ballistische Rakete mit einer ähnlichen Flugleistung, wie die Interkontinentalrakete Sinewa. Sie verfügt jedoch über verbesserte Fähigkeiten, den Raketenabwehrschild zu durchbrechen sowie über eine deutlich größere Reichweite.
Quellennachweis und weiterführende Links:
- Dailystar.com.lb
- German.irib.ir
- Abna.ir
- Thetotalcollaps.com
- Politaia.org
- Rian.ru