Der Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems.
Dadurch, dass er durch die Sonne angestrahlt wird,
leuchtet er beachtlich hell in klaren Nächten.
Besonders, wenn der Mond sich in einer abnehmenden Phase
rund um den Neumond befindet, können Sterne,
Planeten und Kometen sehr gut von der Erde aus fotografiert
werden.
Dabei spielt die Brennweite und die Qualität der eingesetzten
Optiken eine wichtige Rolle.
Aber auch schon mit Amateurmitteln lassen sich beeindruckende
Fotos erzielen “out of the cam” erzielen.
Hierzu reicht ein normales Telezoom Objektiv im Bereich 250-300
vollkommen aus.
Je Größer die Brennweite, desto besser kann man die Objekte ablichten.
Generell gilt bei der Astrofotografie, um fotografieren zu können sollte man
sich ein paar Kilometer außerhalb von Städten und Dörfern befinden,
da insbesondere die Straßenbeleuchtung auch den Nachthimmel
aufhellt. Das eintreffende Streulicht und der erhellte Himmel machen
dann Fotografen das Leben schwer.
Um Himmelsobjekte bestimmen zu können, kann man zum einen
auf Karten zurückgreifen oder man läd sich einfach eine kostenlose
App auf sein Smartphone herunter (z.B. Sky Map).
Damit ist es dann möglich, den Himmel in Echtzeit nach den
Objekten abzusuchen.
Durch bewegen des Smartphones, bewegt sich auch die Sternenkarte.
Die aktuelle Sicht in den Himmel bildet das Smartphone dann
als Karte ab und beschreibt die Himmelskörper genauer.
Um nun die Fotos anzufertigen, befestigt man die Kamera auf
einem Stativ und schaltet den Live-View an.
Man fokussiert auf das gewünschte Objekt, indem man die
Lupenfunktion auf 10x stellt und dann das Objektiv manuell
scharf stellt.
AF wird also ausgeschaltet. Ebenso wird der Bildstabilisator ausgeschaltet.
Die Kamera lösen wir über einen Fernauslöser aus oder alternativ über die
Selbstauslösefunktion (2 Sekunden Timer), damit das Bild nicht verwackelt
und damit unscharf wird.
Ihr werdet sehen, dass das Bild auf dem Display noch stark hin und
her schwingt, sobald ihr fokussiert habt.
Je größer die Brennweite, desto stärker wirken sich diese Vibrationen aus.
Stellt man fest, dass die Schwingungen bis zum Auslösung noch nicht
abgeklungen sind, so kann man die Auslöseverzögerung auch auf
10 Sekunden stellen. Ebenfalls sollte man sich weit genug
von der Kamera aufhalten, denn auch der Boden überträgt
Schwingungen auf die Kamera.
Als Blende wählen wir möglichst die größtmögliche (Offenblende).
In der Regel wohl etwas um die f/5,6.
Den ISO-Wert stellen wir zunächst mal auf 3200, man kann diesen jedoch auch
weit höher setzten, je nach Geschmack und Begebenheit.
Das Bildrauschen verstärkt sich natürlich mit höheren ISO-Werten.
Wir fotografieren in RAW, um später besser nacharbeiten zu können.
(Weißabgleich)
Wer in JPG-Format fotografiert, hat später nur schwer die Möglichkeit
noch etwas an den Bilddetails zu verändern, da das Bild dann schon
komprimiert gespeichert wurde und schlicht und einfach weniger
Bildinformationen vorhanden sind.
Bei der Belichtungszeit können wir etwas experimentieren.
Der Nachthimmel bewegt sich scheinbar,
bedingt durch die Erdrotation.
Belichten wir also zu lange, werden die Objekte eine Spur
auf dem Bild hinterlassen.
Da wir aber keine Verzerrung haben wollen,
sollte die eingestellte Belichtungszeit entsprechend
der folgenden Tabelle gewählt werden (Maximalwerte):
28mm 25 Sekunden
50mm 10 Sekunden
100mm 4 Sekunden
200mm 2 Sekunden
300mm 1,5 Sekunden
500mm 0,7 Sekunden
Um den Jupiter zusammen mit seinen Monden mit einem 300mm
Objektiv ablichten zu können, habe ich folgende Einstellung gewählt:
f/5,6, 0,8s, ISO3200
Belichtet man kürzer oder wählt einen geringeren ISO-Wert, so wirkt
der Planet weniger “überstrahlt”.
Allerdings sind dann die Monde Io, Europa und Ganymed nicht mehr
zu erkennen, da diese eine andere Helligkeitsklasse besitzen.
Denkbar wäre eine Reihenaufnahme mit unterschiedlichen
Belichtungswerten und ein anschließendes übereinander legen
in einem Bildbearbeitungsprogramm.
Hier ein unbearbeitetes Bild, welches ich gestern aufgenommen habe.