Veröffentlicht am 17. Juli 2014 | von Corinne Weinhofer
0Planet der Affen: Revolution
Planet der Affen: Revolution Corinne WeinhoferWertung
Summary: Interessanter Beginn, der abflaut, den Zuschauer zwischendurch verwirrt und auch etwas langatmig erscheint
2
Sci-Fi Action
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Die Affeninvasion geht in die nächste Runde. Diesmal hat sich Matt Reeves an den Planet der Affen-Stoff gewagt und den Sequel zum Prequel Planet der Affen: Prevolution (2011) auf die Leinwand gebracht. Altbekannte (Affen-) Gesichter treffen auf neue (Menschen-) Schauspieler und kämpfen ums Überleben. Wieder einmal.
Eine Revolution wird angekündigt und die gibt es auch. So weit, so gut. Das spricht aber nicht automatisch für ein herausragendes Ergebnis. Ganze 10 Jahre sind in der Filmrealität vergangen. San Francisco ist noch immer so gut wie zerstört, aber das Virus, an dem so viele Menschen gestorben sind, ist überstanden. Malcom (Jason Clarke) dringt bei einer Expedition mit anderen Überlebenden in das Heim der Affen vor. Caesar (Andy Serkis), der Herrscher über das Affenlager, lässt sich auf ein Friedensabkommen ein. Dies ist aber nicht von langer Dauer und so kommt es erneut zum unausweichlichen Kampf zwischen Affe und Mensch, hervorgerufen durch eine Intrige des menschenfeindlichen Bonobo, namens Koba (Toby Kebbell).
Wird in Prevolution auf Empathie gegenüber Caesar gesetzt, so geht dies in Revolution komplett verloren. Kann man seine Taten im Vorgängerfilm nachvollziehen, versteht man seine Vorgehensweise und Einstellung im Sequel überhaupt nicht. Immerhin wird der Schimpanse nach und nach von Menschen enttäuscht und sieht trotzdem noch das Gute in ihnen. Das kauft man ihm einfach nicht ab. Kobas böse Seite wurde in der Fortsetzung noch ausgebaut. Er steht Caesar gerne im Weg und macht ihm den Vorsitz der Affenbande streitig, um sich an den Menschen rächen zu können, was zumindest ein bisschen Spannung aufbauen soll, aber in seiner Ausführung nicht gelingt.
Andy Serkis meistert es hervorragend Caesar zum Leben zu erwecken und daraus eine einzigartige Figur zu schaffen. Durch den Einsatz vom Motion Capture Verfahren wirken die Affen zwar nicht ganz real, aber das müssen sie auch nicht um ihre Wirkung zu erzielen. Wunderbar aufgezeigt wird das Menschliche in den Tieren – auch ihre Gesichtszüge verändern sich wie die der Menschen. Zwischendurch wirkt es als würden die behaarten Geschöpfe Kriegsbemalung tragen, was sehr passend ist. Bei den Affen wird viel mit dem Ausdruck der Augen gearbeitet, was unter anderem dazu führt, dass sie die menschlichen Darsteller an die Wand spielen.
Das Publikum sieht eine Handlung Kobas, und wie die Affen diese beobachten. Das Fass ist für die haarige Spezies nun übervoll und es kommt zum endgültigen und alles entscheidenden Konflikt zwischen Mensch und Tier. Aber hat man nicht gerade gesehen, dass die gesamte Affenbande Zeuge des Vorfalls war? Der Zuschauer grübelt also darüber, warum es nun wirklich zum Kampf kommt, was zum Glück später aufgeklärt wird. Durch eine Aussage Caesars begreift man nämlich, dass die Affen glauben, die ausgeführte Tat wäre durch Menschenhand passiert. Kein Wunder also, dass die Kinobesucher verwirrt sind, denn das für die Revolution ausschlaggebende Geschehen ist eigentlich ein Fehler der Dramaturgie. Wahrscheinlich wollte man die böse Seite Kobas noch besser zum Vorschein bringen, doch das ging nach hinten los. Aber Hauptsache es wird gekämpft, oder?
Und wie geht es weiter? Die Fronten sind wieder nicht wirklich geklärt. Zwischen zwei verschiedenen Spezies wird immer Konfliktpotenzial vorhanden sein, womit einer Fortsetzung nichts im Wege steht. Doch gibt es die nicht bereits? Immerhin wurde ja die Vorgeschichte zu Planet der Affen behandelt, also müsste eigentlich nichts mehr folgen. Nun ja, Prevolution und somit auch Revolution weichen von der eigentlichen Planet der Affen-Geschichte – dem Roman Pierre Boulle’s – ab, also kann da folgen was wolle. Und so lange die Massen brav ins Kino stürmen und das Produzierte genug Geld einspielt, wird dies bestimmt der Fall sein.
Matt Reeves hat bereits vor der Kinopremiere angekündigt, auch beim nächsten Planet der Affen-Streifen, der 2016 in die Kinos kommen soll, hinter der Kamera stehen zu wollen. Man darf also gespannt sein, immerhin hat sich bis jetzt kein Planet der Affen-Regisseur ein zweites Mal an den Stoff getraut. Bleibt zu hoffen, dass kein erneuter Fehler unterläuft und mehr Leben in die Kamera gehaucht wird, denn die 3D-Effekte alleine reichen nicht aus, um ein bewegtes Bild als Besonderheit erscheinen zu lassen.
Regie: Matt Reeves, Drehbuch: Rick Jaffa, Amanda Silver, Mark Bomback
Darsteller: Jason Clarke, Gary Oldman, Keri Russell, Andy Serkis, Toby Kebbell
Filmlänge: 127 Minuten, Kinostart: 07.08.2014, www.planetderaffen-revolution.de
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Corinne Weinhofer