Pizza zu 100% aus regionalen Zutaten

Wenn wir Pizza backen wollen, gehen wir üblicherweise in den nächsten Supermarkt, kaufen Mehl (vermutlich aus ukrainischem Getreide), passierte Tomaten (vermutlich aus Süditalien oder Griechenland), Käse (vermutlich aus Holland), Salami (ungewisse Herkunft des Fleisches, hergestellt vermutlich in Deutschland), Gemüse (Tomaten und Paprika aus Holland oder Spanien, Oliven aus den mediterranen Ländern), Kochschinken (Fleisch aus unbekannter Herkunft), Dosenananas aus Thailand oder frische Ananas aus Costa Rica und so weiter und so fort…

Man merkt, eine Pizza und ihre Zutaten sind sehr international. Muss dass aber sein? Warum kann man denn nicht auch die entsprechende Produkte verwenden, die in der näheren Region produziert und angebaut werden? Gibt es nicht, werdet Ihr sagen, zu teuer, zu umständlich, mir doch egal.

Im Rahmen des 2. Brandenburger Regionalmarktes habe ich es mir zu Aufgabe gemacht, Pizza mit einem maximal hohen Anteil an regional erzeugten Zutaten zu backen. Und es ist gar nicht so leicht, an die entsprechenden Zutaten zu kommen. Bauern gibts doch überall, könnte man einwenden. Ja, stimmt, aber ein Großteil baut nur noch Mais, Roggen und Raps für die Biogas,- bzw. Bioethanolherstellung an.

Ich machte mich auf die Suche und habe es geschafft, alle relevanten Zutaten für drei leckere Pizzavarianten aus der nahen Region zu bekommen, wobei ich bei dem Wort „nah“ einen Kompromiss eingegangen bin und mich auf das Land Brandenburg festgelegt habe bzw. die entsprechenden Entfernungen in andere Bundesländer, da die Stadt Brandenburg ja fast an der Grenze zu Sachsen-Anhalt liegt.

Ich backe drei unterschiedliche Pizzen:

  • Margherita (Tomatensoße, Käse, Mozzarella, Basilikum)
  • Salami (Tomatensoße, Käse, Salami)
  • Herbstpizza (Tomatensoße, Käse, Ziegenblauschimmelkäse, Birnen, Walnüsse)

Die Tomaten stammen von einem Bauern außerhalb der Stadt. Frischware gekauft, selber Passata hergestellt und daraus eine leckere Pizzasoße zubereitet. Oregano für die Würze kommt von einem Hof aus der Nähe, der unter anderem Kräuter anbaut.

Das Mehl für den Teig entstammt einer Mühle aus Luckenwalde, welche das Getreide lokaler Bauern vermahlt.

Der Käse kommt zu einem Teil aus einer kleinen Biohofkäserei im Havelland und zum anderen Teil aus einer etwas größeren Bauernkäserei aus der Uckermark.

Der Bio-Mozzarella wird mitten in Berlin hergestellt, von einer italienischen Firma, welche bereits Ende der Neunziger Jahre in Berlin ein Werk eröffnet hat.

Die Salami kaufe ich bei einem Metzger in der Stadt Brandenburg, der sie selbst herstellt und daher auch den Ursprung des Fleisches kennt.

Walnüsse, Birnen und auch Basilikum bekomme ich von einem weiteren Hof außerhalb der Stadt Brandenburg.

So siehts aus! Es geht, ein wenig Aufwand und Mühe steckte sicherlich in der Vorbereitung, aber das lag vor allem daran, dass ich relativ große Mengen benötige. Es gibt mittlerweile in allen größeren Städten Regionalläden, welche die Ware der umliegenden Dörfer und Städte verkaufen. Eine sehr gute Entwicklung, wie ich finde. Es müssen aber noch viel mehr Leute mitmachen und einfach mal in solche Läden gehen und die Produkte auch NACHFRAGEN. Was der Kunde nicht nachfragt, das bietet auch niemand an, so einfach ist das.

Es genügt nicht, bei Rewe die sogenannte regional erzeugte Ware zu kaufen, bei Netto gilt sogar alles, was aus den östlichen Bundesländern stammt, als „von hier“. Leider gibt es für den Begriff Regionalität keine festgelegte Definition, was natürlich dazu führt, das findige Einzelhandelsmanager den Begriff nutzen, um a) ihren Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, b) sich ein gutes, regionales Image zu verpassen und c) Produkte als Regional zu deklarieren, die es eigentlich gar nicht sind.
Jetzt wäre der Gesetzgeber an der Reihe, ein paar Regeln aufzustellen, damit der Verbraucher sich zumindest halbwegs sicher sein kein, was er kauft.

Leute, IHR habt die Macht, dem Einzelhandel zu zeigen, dass ihr Ware wollt, die von hier und aus der Gegend stammt. IHR habt die Wahl, bestimmte Produkte NICHT zu kaufen und damit ein klares Zeichen zu setzen. Und IHR habt die Macht, die lokalen Produzenten mit dem Kauf ihrer Ware zu unterstützen und somit lokale Kreisläufe zu stärken. NUTZT ES!

Und nun lade ich euch alle herzlich ein, am 13. oder 14. September, also an diesem Wochenende, auf den Regionalmarkt in Brandenburg an der Havel zu kommen, dort stehen mehr als 80 Aussteller mit ihren Produkten, und unter anderem können dort auch die oben genannten Pizzen verspeist werden.

Mehr Infos unter: Landesmuseum-brandenburg.de


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