Anke Domscheit hat einen ellenlangen Eintrag bei Wikipedia, was auf eine besondere Bedeutung für unsere Gesellschaft hinweisen könnte. Sie ist Lobbyistin für "Open Government" und "bessere Chancen weiblicher Führungskräfte". Sie war für ein Jahr "IT-Strategieberaterin" bei McKinsey, eine unbekannte Zeit bei Accenture und drei Jahre lang "in führender Position" bei Microsoft - einem Unternehmen, dass für "Open-irgendwas" nicht gerade bekannt ist.
Danach gründete sie zwei Beratungsunternehmen, die mir im praktischen Leben aber noch nicht begegnet sind. Sie war bei den Grünen in Berlin und wechselte 2012 zu den Piraten. Dort scheiterte sie mit der Kandidatur für den Listenplatz 1, bekam aber Platz 2.
Wer sie kennt, kennt sie entweder von Talkshowauftritten bei Jauch oder von Twitter. Dort habe ich heute auch erfahren, dass sie "öfter für Zeitungen schreibt."
Die Frau setzt sich für vieles ein, was sie aber tatsächlich schon erreicht hat, weiß kein Mensch. Ich hätte aber gewettet, dass Frau Domscheit sattelfest in den Themen ist, bei denen sie sich an öffentlichen Diskussionen beteiligt. Wie man sich täuschen kann.
Bei Twitter wollte sie sich heute in die laufende Stimmungskampagne gegen die GEZ und öffentlich-rechtlichen Sender einklinken. Sie forderte. dass man Filme bei den Mediatheken von ARD und ZDF nicht nur streamen sondern runterladen können sollte. Schließlich habe sie sie bezahlt.
Antwort von TimSchussTor: "Was für ein Unsinn. Dann müsste ich nach jedem Konzert, jedem Kinobesuch eine DVD am Ausgang in die Hand bekommen."
Ich klinkte mich ein, und bestätigte @TimSchussTor. Damit die Filme zum Download zur Verfügung stehen, muss das durch den Lizenzvertrag abgedeckt sein, den die Sender mit den Filmrechteinhaber haben. Lizenzverträge sind freie Verträge, man kann die Lizenzabdeckung und -konditionen frei vereinbaren. Würden wir uns aus der Mediathek Filme runterladen können, wäre das Geschäft mit den DVDen dieser Filme in Deutschland nach dem ersten Sendetermin sofort vorbei. Denn jeder Haushalt der GEZ-Gebühren bezahlt, hätte das Recht zum Download.
Das verstand die Regierungsberaterin in Sachen Open-irgendwas und Urheberrecht nicht. Sie erklärt uns, sie "schreibe öfter für Zeitungen", da sei jede Nutzungsart immer inklusive. Sie kriege nie etwas extra für Download.
Da kann man nur sagen: Schlecht verhandelt. Und das hat nix mit Sexismus oder gläsernen Decken zu tun. Eher mit einem glasklaren Blick für die Sache, für die man Kampagne macht. Ich hoffe jedenfalls für sie, dass sie nicht jetzt gerade einen Artikel gegen das Gebührenmodell der öffentlich-rechtlichen Sender schreibt ;-)
Ich versuchte danach, es ihr mit einem Vergleich verständlich zu machen: Die Deutsche Bahn haben wir Steuerzahler sicher alle auch schon abbezahlt. Trotzdem kostet eine Fahrkarte immer noch extra.
Doch sie gibt nicht auf, kontert im Brustton der Überzeugung: Das sei nicht vergleichbar, schließlich sei die Bahn "privatisiert".
Was für eine Verwechslung! Weil die Bahn eine AG ist, glaubt Frau Bundestagskandidatin und Regierungsberaterin, dass sie auch in privater Hand sei. TimSchussTor erklärte ihr dann auch das noch. Ich für meinen Teil bin überrascht, wie weit man in der Öffentlichkeit und bei Regierungen mit einem solchen Halbwissen kommen kann. Auf 1.000 Hochzeiten tanzen, die Urheberrechtthemen besetzen, die für Beratungsmandate und die Berufspolitikerkarriere interessant sein könnten und mit diesem zerbrechlichen Renommee für den Bundestag zu kandidieren. Das ist genau die Sorte Heißluftpolitiker, von denen wir bereits genug haben.
Ich sage mal, was ich denke: Ich bin enttäuscht. Und das nicht zum ersten mal. Frau Domscheit hat wenig Ahnung von den Themen, zu denen sie Beratung anbietet und für Listenplätze kandidiert. Sie weiß nur, dass diese Themen tragen.
Danach gründete sie zwei Beratungsunternehmen, die mir im praktischen Leben aber noch nicht begegnet sind. Sie war bei den Grünen in Berlin und wechselte 2012 zu den Piraten. Dort scheiterte sie mit der Kandidatur für den Listenplatz 1, bekam aber Platz 2.
Wer sie kennt, kennt sie entweder von Talkshowauftritten bei Jauch oder von Twitter. Dort habe ich heute auch erfahren, dass sie "öfter für Zeitungen schreibt."
Die Frau setzt sich für vieles ein, was sie aber tatsächlich schon erreicht hat, weiß kein Mensch. Ich hätte aber gewettet, dass Frau Domscheit sattelfest in den Themen ist, bei denen sie sich an öffentlichen Diskussionen beteiligt. Wie man sich täuschen kann.
Bei Twitter wollte sie sich heute in die laufende Stimmungskampagne gegen die GEZ und öffentlich-rechtlichen Sender einklinken. Sie forderte. dass man Filme bei den Mediatheken von ARD und ZDF nicht nur streamen sondern runterladen können sollte. Schließlich habe sie sie bezahlt.
Antwort von TimSchussTor: "Was für ein Unsinn. Dann müsste ich nach jedem Konzert, jedem Kinobesuch eine DVD am Ausgang in die Hand bekommen."
Ich klinkte mich ein, und bestätigte @TimSchussTor. Damit die Filme zum Download zur Verfügung stehen, muss das durch den Lizenzvertrag abgedeckt sein, den die Sender mit den Filmrechteinhaber haben. Lizenzverträge sind freie Verträge, man kann die Lizenzabdeckung und -konditionen frei vereinbaren. Würden wir uns aus der Mediathek Filme runterladen können, wäre das Geschäft mit den DVDen dieser Filme in Deutschland nach dem ersten Sendetermin sofort vorbei. Denn jeder Haushalt der GEZ-Gebühren bezahlt, hätte das Recht zum Download.
Das verstand die Regierungsberaterin in Sachen Open-irgendwas und Urheberrecht nicht. Sie erklärt uns, sie "schreibe öfter für Zeitungen", da sei jede Nutzungsart immer inklusive. Sie kriege nie etwas extra für Download.
Da kann man nur sagen: Schlecht verhandelt. Und das hat nix mit Sexismus oder gläsernen Decken zu tun. Eher mit einem glasklaren Blick für die Sache, für die man Kampagne macht. Ich hoffe jedenfalls für sie, dass sie nicht jetzt gerade einen Artikel gegen das Gebührenmodell der öffentlich-rechtlichen Sender schreibt ;-)
Ich versuchte danach, es ihr mit einem Vergleich verständlich zu machen: Die Deutsche Bahn haben wir Steuerzahler sicher alle auch schon abbezahlt. Trotzdem kostet eine Fahrkarte immer noch extra.
Doch sie gibt nicht auf, kontert im Brustton der Überzeugung: Das sei nicht vergleichbar, schließlich sei die Bahn "privatisiert".
Was für eine Verwechslung! Weil die Bahn eine AG ist, glaubt Frau Bundestagskandidatin und Regierungsberaterin, dass sie auch in privater Hand sei. TimSchussTor erklärte ihr dann auch das noch. Ich für meinen Teil bin überrascht, wie weit man in der Öffentlichkeit und bei Regierungen mit einem solchen Halbwissen kommen kann. Auf 1.000 Hochzeiten tanzen, die Urheberrechtthemen besetzen, die für Beratungsmandate und die Berufspolitikerkarriere interessant sein könnten und mit diesem zerbrechlichen Renommee für den Bundestag zu kandidieren. Das ist genau die Sorte Heißluftpolitiker, von denen wir bereits genug haben.
Ich sage mal, was ich denke: Ich bin enttäuscht. Und das nicht zum ersten mal. Frau Domscheit hat wenig Ahnung von den Themen, zu denen sie Beratung anbietet und für Listenplätze kandidiert. Sie weiß nur, dass diese Themen tragen.
