Piraten wählen – warum eigentlich?

Von Wendepunkte

Als ich heute die Tagesthemen anschaltete um etwas über die Saarländischen Wahlen zu erfahren, wurde dort verkündet, dass über 90 % der Piratenwähler über ihre eigene Partei sagten, dass sie gut sei für Leute, die sonst gar nicht wählen würden und über 80 % würden ihre Partei als eine gute Alternative zu den etablierten Parteien sehen.

Interessant, aber was heißt denn das genau?

Den Piraten fällt deutlich mehr ein, warum man sie wählen sollte:

Begeisterung

    Die PIRATEN betreiben mit Freude Politik, Spaßpolitik überlassen wir den Anderen

Kompetenz

Die PIRATEN greifen Themen auf, worin sie Fachwissen besitzen

Aendern

Die PIRATEN wollen die Politikverdrossenheit bekämpfen

Individualität

Die PIRATEN sehen den Menschen als Einzelnen und nicht als breite Masse

Grundrechte

Die PIRATEN wollen den Bürgern wieder die Rechte geben die ihnen zustehen

Entfaltung

Die PIRATEN wollen die Menschen nicht fesseln sondern stärken

Entscheidungen

Die PIRATEN machen Politik für Alle und nicht für einzelne Lobbyisten

Anonymität

Die PIRATEN respektieren Ihre Privatsphäre

Geistiges Eigentum

Die PIRATEN wollen diejenigen stärken, die ihre Ideen frei und ohne Zwänge verwirklichen

Bildung

Die Piraten fordern Wissen für Alle und keine elitäre Bildung für Einzelne

(Website der Piraten)

Beliebt hat sich die Partei sicherlich auch durch ihre Kritik am etablierten System gemacht, so schreibt der Piratenkandidat Herbert Förster beispielsweise:

Durch das Geschacher von Ämtern und Posten für verdiente „Parteisoldaten“ werden oftmals nicht die kompetentesten Personen gewählt, sondern eben jene, welche der Partei am besten gedient haben. Dass diese Vergabepraxis damit nicht nur höchst fagwürdig ist, sondern der Öffentlichkeit einen ziemlichen Schaden zufügt, wenn Ämter und Posten nicht nach Fähigkeiten vergeben werden, dürfte auf der Hand liegen. Oftmals werden nach selbigem Prinzip auch Aufträge vergeben, zahlen darf dies dann der Steuerzahler. Öffentliche Ausschreibungen sind völlig intransparent und für den Bürger – der diese Aufträge über seine Steuern zu bezahlen hat – nicht nachvollziehbar. [...]
Ich trete für die Piratenpartei an, um in dieses Dickicht Licht zu bringen, Transparenz zu schaffen. Jeder Bürger muss das Recht haben, zu verstehen, warum ein Auftrag an welche Firma vergeben wurde, warum welcher Vertrag aus welchen Gründen abgeschlossen wurde. Unsere Städte gehören nicht den Parteien, sondern sie gehören uns Bürgern und die gewählten Politiker dieser Stadt haben nicht Politik für ihre Partei und ihr Klientel zu machen – sondern für ihre Wähler.

Damit sind die Piraten reichlich erfolgreich, wie sich zeigt und auch andere zugeben müssen. Der Politologe Oskar Niedermayer sagte etwa der Welt, “dass die Piraten mit dem Thema Transparenz einen sehr guten Markenkern haben”. Es geht also nicht rein um Protest.

Ganz besonders wird gern hervorgehoben, dass die Piraten einen Nerv der Zeit treffen – nicht nur, indem sie viele aktuelle Themen aufgreifen, die in anderen Parteiprogrammen eher im Hintergrund stehen (aber dafür unter Umständen besser durchdacht sind), sondern durch ihre Art, das Internet viel aktiver einzubinden als die anderen Parteien.

Für Claudia Klinger ist das nur einer von 7 Gründen, die Partei der 18- bis 25jährigen auch mit 50+ zu wählen. Daneben listet sie auf, dass die Grünen nun schon genug etabliert seien, dass sie noch nicht so ein “glattes Politiker-Sprech” können und frei heraus ihre Meinung sagen, dass sie noch Spaß am Geistreichen haben, wie die Wahlplakaten zeigen würden usw.

Ulrich Wickert hingegen ist es egal, warum man die Piraten wählt oder nicht wählt – Hauptsache, es wird gewählt…

Und insbesondere seiner Erkenntnis, dass Wähler auf jeden Fall etwas verändern können, kann ich nur zustimmen. Es mag viel schief gehen in Deutschland und sonst irgendwo auf der Welt, doch Politikverdrossenheit kann kein Weg sein, etwas zu verändern!