Autor: Michael Crichton
deutscher Titel: Gold – Pirate Latitudes
Genre: Abenteuer, Piratengeschichte, Seefahrt
Verlag: Harper Fiction
Umfang: 312 Seiten
ISBN: 9780061967702
Wer an Michael Crichton denkt, der denkt häufig zunächst an „Emergency Room“. Der studierte Mediziner gilt als Schöpfer dieser Erfolgsserie. Doch Crichton konnte nicht nur gut Fernsehen, er konnte auch sehr gut Film und Roman. Zu seinen Werken zählen „Next“, „Juressic Park“, „Andromeda“ und viele mehr. Im November 2008 verstarb der Autor mit nur 66 Jahren. In seinem Nachlass fanden die Erben jedoch ein weiteres vollendetes Buch: Pirate Latitudes.
Karibik, Piraten, Abenteuer
Der Roman bietet alles, was eine gute Piratengeschichte ausmacht: Einen Captain, Charles Hunter, der irgendwo zwischen Gut und Böse steht, der waghalsig eine treue Mannschaft über die See schippert und dessen Feinde ihn abgrundtief hassen, während die Frauen ihm zu Füßen liegen. Eine Crew, bestehend aus skurilen Gestalten: Einer hat keine Zunge, ein anderer weniger Finger, dafür ein Talent fürs Bombe legen. Natürlich gibt es auch den, der auf das Töten spezialisiert ist, nicht Wenige lieben Wein, Weib und Gesang. Es gibt die Frau, die alle für einen Mann halten und mancher hat so etwas wie Rache im Sinn. Auf der anderes Seite stehen die Soldaten – Engländer, Spanier – in ihren schicken Uniformen und die Regierung von Port Royal, stellvertretend für den englischen König. Nicht zu vergessen: Der böse Widersacher Cazalla, der in seiner Grausamkeit unübertroffen ist. Das Personal sterotyp, wie in keinem zweiten Piratenbuch, überzeugt, weil es die Erwartungen erfüllt.
Dann beginnen die Ereignisse. Es gilt eine uneinnehmbare Festung einzunehmen. Es geht um Gold. Es geht um Politik. Und es endet in einer Odysee durch die Karibik, die gekennzeichnet ist von unbändigen Seestürmen, Seeungeheuern und ungewöhnlichen Inselbewohnern. Auch hier: alles so wie es sein soll.
Und als die Piraten endlich wieder den Heimathafen erreichen, ist natürlich alles anders als geplant…
Crichton inszeniert mit einer diebischen Freude am Genre eine sehr gut erzählte Geschichte. Wen die vielen Clichés nicht stören – oder wer genau das sucht – fühlt sich hier als Leser verdammt gut aufgehoben.
Bewertung: 8 von 10 Rubinen