Von wegen Freiheit im Internet, empört sich Regener. Überall nur "Verlogenheit"! Der Berliner Chef der Piratenpartei etwa betreibe eine Firma, die Apps für Apples iPhone programmiere. Der mann predige die absolute Freiheit, bediene aber gleichzeitig selbst ein System, das in sich geschlossen sei: "Das ist hundert Prozent Copyright, mit Anwälten, mit allem Drum und Dran."
Fünf Minuten schimpft der rasende Romantiker auf einen Zeitgeist, der Urheber rechtlos mache und es cool finde, so zu tun "als machten wir Kunst als exzentrisches Hobby". Er aber mache Verträge mit Plattenfirmen, "weil wir sonst unsere Musik nicht machen können". Das jedoch werde nicht anerkannt: "Man pinkelt uns ins Gesicht", knirscht der sonst so ruhige Norddeutsche.
Regener verlangt Anerkennung, eine Neubewertung des Begriffes "Kulturschaffender". Rock'n'Roll-Musiker würden immerhin "jede Mark, die wir bekommen, selber verdienen", sagt Regener. Ganz im Gegensatz zur staatlich alimentierten Theatern, Philharmonien und Museen. Das sei "alles Subventionstheater, alles andere ist Straßenmusik. Aber ich möchte kein Straßenmusiker sein." Für Musik zu bezahlen sei eine Frage des Respekts und des Anstands. "So wie es eine Frage des Anstands und Respekts ist, nichts im Supermarkt zu klauen, selbst wenn man wüsste, dass man nicht erwischt würde."