Pilze schießen
Erstellt am 5. September 2013 von Schnickschnack
Es ist schon fast peinlich, wie penibel sich das Wetter dieses Jahr an den Kalender hält, stellt neulich jemand zum meteorologischen Hebstanfang fest. In Hamburg nieselt es trübe vor sich hin und hätte ich nicht die alljährliche Pilzsuche im Blick, könnte es richtig ungemütlich werden. So machen wir einfach das Beste draus und kreuchen diesmal durch den Sachsenwald. Neues Revier erschließen und obschon nicht wenige Familien hier ihr Glück versuchen, werden wir schnellstens fündig. Manchmal meint man, die Pilze wachsen hinterrücks, wenn auf demselben Rückweg plötzlich neue Sprösslinge aufblitzen. Wir sind dieses Jahr immerhin früh dran. Manchmal sogar noch vor den Schnecken, die auch im Wald zu unseren größten Fressfeinden zählen.
Das Körbchen füllt sich mit bekannten Schwamm- und Röhrenpilzen, wenigen Pfifferlingen, Täublingen und Reizger, so dass wir schließlich reichlich Appetit angesammelt haben. Viel zu viel, um die heimische Weiterverarbeitung abzupassen, und beschließen, diese erste Fuhre für spätere Fondanlagen ins Trockene zu bringen. Statt dessen essen wir Wildgulasch mit Waldpilzen im nahegelegenen Forsthaus. Mit Spätzle, Rotkraut, ein richtig herbstliches Essen eben und das schmeckt. Zuhause verlesen wir putzend die gesammelten Pilze. In schmalen Spalten hängen die nun dörrend über der Heizung. Für schlechte Zeiten.
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