Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ADS stellte in einem Abschlussbericht die Ergebnisse eines bundesweiten Pilotprojektes zur Wirkung anonymisierter Bewerbungsverfahren vor. Frauen, vor allem jüngere, und Menschen beiderlei Geschlechts mit Migrationshintergrund werden häufiger zu Bewerbungsgesprächen eingeladen, wenn sie Foto, Namen, Geschlecht, Geburtsort, Alter und eventuelle Behinderung weglassen: Nur die Qualifikation zählt. Ob die bisher auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen nun bessere Chancen auf einen Job haben? In der Kurzfassung des Abschlussberichts wird darauf hingewiesen, dass der Verzicht auf persönliche Angaben vor allem im englischsprachigen Raum mit älterer Diversitätsgeschichte seit Jahrzehnten üblich sei, und dass für Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt “ein substanzielles Ausmaß von Diskriminierung” existiere. Neben anonymisierten Bewerbungsverfahren sei auch die Förderung “unterrepräsentierter Gruppen” notwendig.