Pillenschmeißen mit Olli Schulz im Admiralspalast in Berlin (06.11.2015)

Wenn ich könnte, würde ich ihm eine Dankeskarte schreiben. Aber ich glaube, dass man das heute nicht mehr so macht. Also eben Facebook Pinnwand ... unpersönlich und lieblos hingeklatscht. Naja, Facebook. Das notwendige Übel des digitalen Glaskastenlebens. Darüber könnte ich Romane voll ablästern. Also zurück zum Thema.

Meine Woche war arbeitsreich, aber nicht sonderlich hart. Ich kam direkt aus den Ferien, hatte einen Kurzurlaub mit "Momo" als Theaterstück in Göttingen und kam also nach der Arbeit aus Hannover angedüst, noch immer im Arbeitsmodus. Eigentlich konnte ich noch gar nicht abschalten, als ich so am kargen ZOB ankam und planlos durch Berlin wuselte. Ein Obdachloser schenkte mir eine Fahrkarte. Sah ich denn so bedürftig aus? Was ist bloß mit dieser Stadt? Warum sind alle so höflich zu mir übermüdeten nordischen Mädel in Mäntelchen und mit Pilotenkoffer.

Und dann war es da- ich kam raus, da war eine Schlange und ich fragte:

"Steht ihr fürs Olli Schulz Konzert an?"

-"Ich glaube schon."

"Okay, dann mach ich mal mit."

Andere stehen direkt daneben bei Hans im Glück eine Stunde für einen Burger an, da kann man sich auch einmal ruhig für Ollis Mukke live anstellen. Schnell fand ich meine Begleitungen, schmachtete die Jutebeutel beim Merchandiser an, versetzte die Gaderobe dank Pilotenkoffer ("Watt!? Wo komm'n se denn her?") in helle Aufregung und trennte mich gleich wieder von meinen Mitmenschen, um allein auf den Rand zu steigen. Da oben war man Olli nicht allzu nah, aber dafür gab es den besten Blick weit und breit.

Dieses Konzert - es fühlte sich an, als würde ich zuhause ankommen.
Als würde ein warmes Schaumbad, eine kuschelig weiche Decke und eine Tasse Smoothie Bubbles auf mich warten. Ach ja, Smoothie Bubbles. In dem Start Up würde ich auch sofort einsteigen! Gibt es da schon was bei Kickstarter?

Die Menschen waren nett und gechillt und das Tollste: Kaum ein Handy war zu sehen. Keiner filmte die ganze Zeit mit. Nur, wenn Herr Schulz darum bat. Eine Pille unter meinem Sitz habe ich für das kollektive Pillenschmeißen leider nicht gefunden. Entweder war ich zu doof oder jemand anders hatte sie schon aufgenascht. Da fällt mir ein: Einer der Herren nwben mir wirkte leicht sediert. MMeine Begleitung, die unten saß, meinte, dass es kein Traubenzucker gewesen sei. Was das wohl war? Aber wenn Olli Schulz einen bittet, eine einem unbekannte Tablette zu nehmen, dann tut man das. Wir haben da ja Vertrauen.

Ollis Geschichten, die Musik und seine tolle Band, die alten und die neuen Lieder. Alles war zusammen mit der schönen Atmosphäre eines der schönsten Konzerte, das ich je hatte. Einfach im Hier und Jetzt und mit der Musik sein. Vielen Dank an Olli und seine Band für diese Freude und schönen Erinnerungen, die du uns geschenkt hast. Man kann ja einfach mal Danke sagen. Lieber zu oft als zu wenig.

Anschließend habe ich ein Shirt gekauft. Die Jutebeutel waren leider aus. Aber wen wundert das schon in Berlin?

Pillenschmeißen mit Olli Schulz im Admiralspalast in Berlin (06.11.2015)

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