“Pickel Langstrumpf”

Es gibt wohl niemanden, der das freche neunjährige Mädchen mit den Sommersprossen, dessen rotes Haar zu zwei abstehenden Zöpfen geflochten ist, nicht kennt. Und es gibt wohl kein Kind, das nicht so sein will wie Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, kurz Pippi Langstrumpf genannt. Denn die von der schwedischen Autorin Astrid Lindgren geschaffene Göre vereint in sich alles, was ein Kinderherz begehrt: Sie lebt alleine in ihrer Villa Kunterbunt, kann tun und lassen, was sie will, besitzt ein eigenes Pferd und ist das stärkste Mädchen, das es überhaupt gibt. Aber nicht nur Kinder nehmen sich Pippi Langstrumpf gerne zum Vorbild, auch der Frauenbewegung hat sie es aufgrund ihres unkonventionellen Verhaltens angetan. Und ungeachtet aller Versuche der Schönheitsindustrie leidet sie auch nicht unter ihren vielen Sommersprossen, sondern hat sie sogar gern. Einer Verkäuferin knallt sie in diesem Zusammenhang mal eben den Satz hin: „Wenn Sie vielleicht irgendwelches Zeug hereinbekommen sollten, von dem man noch mehr Sommersprossen kriegt, dann können Sie mir sieben bis acht Dosen zuschicken.” Was soll ich sagen? Eine starke Persönlichkeit, die offensichtlich durch nichts zu erschüttern ist. Es sei denn vielleicht durch unseren ältesten Enkel, der Pippis Sommersprossen fälschlicherweise als Akne identifiziert hat und sie wohl aus diesem Grund “Pickel Langstrumpf” nennt.


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