Photovoltaik-Eigenverbrauch und Direktverbrauch im Gewerbe – so geht Energiewende

Photovoltaik auf GewerbedachWas mich reizt sind neue innovative Geschäftsmodelle, die gleichzeitig die Energiewende voran bringen. Ich bin davon überzeugt, dass wir jetzt immer mehr solcher Modelle sehen werden. Findige Unternehmer sind schneller als die Regulierung des Staates. Daher hatte ich mich gefreut über das positive Ende im Podcast zum EEG 2016. Mein Ziel ist es hier mehr solcher innovativen Ideen und Unternehmen vorzustellen und sie damit zu unterstützen, wie die Beiträge zum Mieterstrom und zum Photovoltaik-Eigenverbrauch.

Bislang noch nicht erwähnt hatte ich das Unternehmen Wirsol aus dem badischen Waghäusl bei Mannheim. Wirsol ist ein Projektentwickler und Dienstleister für erneuerbare Energien. Spannend finde ich die Kreativität der Projekte, denn Wirsol setzt schon einige Zeit auf Mieterstrom und Photovoltaik-Lösungen für Gewerbe. Von zwei aktuellen Beispiele möchte ich hier zwei Projekte zeigen.

Gewerbepark in Mannheim mit Photovoltaik-Mieterstrom

Gewerpark mit Photovoltaik-EigenverbrauchGewerbepark in Mannheim mit PV-Mieterstrom, Foto: Wircon GmbH

60 Mieter eines Gewerbekomplexes in Mannheim können vom günstigeren Strom vom Dach profitieren. Die Anlage mit einer Spitzenleistung von 497,67 kWp (Kilowatt Peak) liefert seit Jahresbeginn Strom, geplant sind 462.131 Kilowattstunden im Jahr. 60 Prozent davon soll direkt vor Ort verbraucht werden, der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Mieterstrom lohne sich auch für gewerbliche Gebäude, so Wirsol-Geschäftsführer Peter Vest. Häufig werden Gewerbe, deren Verbrauch unter 100.000 kWh liegt, aus kalkulatorischen Gründen einem höheren Tarif zugeordnet. Die Folge: Viele Gewerbe zahlen einen zu hohen Strompreis.

Hier setzt das Mieterstrom-Modell von Wirsol an. Es ermöglicht nicht nur, den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, sondern durch Zukauf von Ökostrom auch einen ökologisch hochwertigen und konkurrenzlos günstigen Strompreis für alle Gewerbeeinheiten zu bieten. Darüber hinaus unterstreicht das Mieterstrom-Modell den Standortvorteil und reduziert durch den Wegfall der Einzelabrechnung gleichzeitig auch den Verwaltungsaufwand für den Vermieter.

100 Prozent Photovoltaik-Eigenverbrauch für Fleischwarenfabrik

Photovoltaik-Eigenverbrauch100% Photovoltaik-Eigenverbrauch in der Fleischwarenfabrik Hans Adler OHG, Foto: Wircon gmbH

Das nächste Projekt ist eine Fleischwarenfabrik, die den Strom aus der Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 366,23 kWp komplett selbst verbraucht. Auf fünf Dächern der Hans Adler OHG aus Bonndorf im Schwarzwald ist die Anlage verteilt, die in diesem Jahr noch erweitert werden soll. Einer der größten Herstellern für Schinken- und Wurstspezialitäten in Deutschland setzt komplett auf den Eigenverbrauch des Stroms, mit der aktuellen Anlage sollen es 348.367 Kilowattstunden im Jahr sein.

Das rechnet sich für Geschäftsführer Peter Adler – auch ohne Einspeisevergütung aus dem EEG.

„Die Anlage der Firma Adler ist die erste Photovoltaikanlage, die wir projektiert und gebaut haben, die zu 100 Prozent in den Eigenverbrauch fließt. Eine Einspeisevergütung ist hier gar nicht notwendig“, erläutert Vertriebsleiter Johannes Groß von WIRSOL.

Die Firma Hans Adler OHG strebt sogar die vollständige Autarkie in der Stromversorgung an:

„Wir wollen künftig unseren gesamten Strombedarf selbst erzeugen und das zum großen Teil mit erneuerbarer Energie“, erklärt Peter Adler.

Vor dem Hintergrund des hohen Wärme- und Strombedarfs seiner Schinken- und Wurstproduktion keine leichte Aufgabe. Doch mit der Umrüstung auf erneuerbare Energien verschafft der Unternehmer seinem Betrieb einen großen Wettbewerbsvorteil.

Zukunft der Photovoltaik im Eigenverbrauch des Gewerbes

Während die Debatte über die Zukunft des EEG läuft, handeln bereits viele Unternehmen und setzen auf Strom aus Erneuerbaren Energien. Wer den Strom komplett selbst verbrauchen kann, ist nicht mehr auf das EEG angewiesen. Bei Unternehmen mit dauerhaften Verbrauchern ist das eher möglich als in privaten Haushalten. Dennoch ist man vom EEG betroffen, durch die Verpflichtung zur Zahlung der EEG-Umlage.

Diese Entwicklung geht für mich in die richtige Richtung, ich möchte künftig mehr solcher Beispiele von Photovoltaik-Eigenverbrauch oder von Mieterstrom sehen. So stelle ich mir Energiewende vor, Verbrauch und Erzeugung des Stroms in räumlicher Nähe statt Einspeisung in das Stromnetz.

Wie seht Ihr die Beispiele?


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