Als ich neulich mit Siri schwatzte, kam ein junger Mann hinzu und staunte.
“So ein Telefon will ich auch!”
Der Bursche hat zwar auch ein Smartphone – ein Lumia – welches er entweder in seinen Möglichkeiten nicht ausgereizt hat, oder welches – vielleicht – wirklich schlechter ist, als eines von Apple.
“Kauf dir einfach ein iPhone 5, gib es mir – und du kriegst dieses.”
“Dieses” ist ein 4S.
Was ich seiner geäußerte Sehnsucht folgen ließ, war als blöder Joke programmiert – … – den er aber – увы! – ernst nahm und sich einverstanden erklärte. So bekommt er demnächst mein “4S” für seine “5″ und tauscht somit die Seestraße gegen den Opernplatz. Wir spielen Phonopoly …
Andererseits: Sollte ich wirklich einmal berühmt werden, berühmt wie Persil oder wie der Papst – dieses olle iPhone 4S wäre von da an nicht mit Gold aufzuwiegen. Weil es ein Gerät ist, was einmal MIR gehörte. Mir, den alle einmal mögen werden, weil so berühmt …
Jacke wie Hose – NOCH ist es ein guter Tausch, finde ich jedenfalls.
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Lenchen war nicht eingeweiht. Der Deal schien mir so idiotisch, dass ich Sarkasmus – ironisierende Ironie – seitens des jungen Mannes nicht ausschließen wollte. So rief sie mich überrascht an.
“Eben war die nette DHL-Frau bei uns und hat ein Telefon gebracht. Weißt du was davon? Hast du was bestellt?”
Die wirklichwichtige Bemerkung, dass ein iPhone kein Telefon sein kann, verkniff ich mir als Antwort, verkürzte alle anstehenden Gespräche, eilte danach schnurstrax nach Hause – Dorthin, wo ich ES liegen sah. Dorthin, wo mein Hirn Endorphine, Oxytocin, Dopamin und Serotonin durcheinander schüttelt.
Unbeschreiblich, wie es daliegt – so jungfräulich! So unberührt! Mit seinem Retina-Display-Sensorbildschirm, dessen Auflösung 1136 × 640 Pixel beträgt. Welches bei einer Diagonalen im 16:9-Format auf eine Pixeldichte von 326 Pixel pro Zoll kommt. In widerstandsfähigem Gorilla-Glas, liebevoll aus Alkali-Aluminiumsilikat gefertigt …
“Wollen wir gemeinsam die Folien abziehen?”
So mein Angebot an Lenchen, derweil ich in erwartungsfrohe Hundeaugen gucke. Offenbar freut sich der Hund auf mich ebenso, wie ich mich auf mein neues iPhone. Den kann ich jetzt nicht enttäuschen, denke ich – ich bin sein iPhone! – und ziehe mit ihm los.
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Heute kriegt der junge Mann also MEIN iPhone. Und ich werde ihm heute erklären müssen, dass VDiction eine App ist, die man sich extra kaufen muss. Wie viele der anderen Apps auch.
Zum Trost werde ich ihm meine beiden alten Hüllen schenken. Und zwei einen Aufkleber obendrauf.