[...] Umstandslos glaubt man ohnedies diesem zackig arrangierten Film, seiner fasslichen, nie verkrampften Gefühlsseligkeit und prosaischen Sachlichkeit, Lautstärke nach Maß auszugleichen. Gestützt auf die Priorisierung der Berliner Schule, auf das Gezielte und Detailfeste, erzählt Petzold einen einstweilen geschlossenen Ausschnitt breiterzählerischer (NS-)Historie in Form einer saloppen Kriminal- und Verkleidungsparabel, die im Schwelgen von unlesbaren Gesichtern und deren zaghaften Blickschichten eine meditative Wirkung erzielt. Dabei ist Nelly (Hoss) das Gespenst im Körper, der nicht ihrer ist, Kind einer Generation, die gebrochen, zerstört und entmenschlicht durch verschlissene, zerlumpte, brüchige Landesüberreste wandert und sich an dem klammert, was nicht nur alten, entschwundenen Erinnerungen, sondern annäherungsweise ihrem ursprünglichen Ich entspricht. Ihre Maske, das aufgesprungene, bandagierte Gesicht, an ihr traut sich die Kamera nicht heran, windet sich; "Phoenix" ist ein stilles, passiv-sinnliches Liebesspiel, das sich selten öffnet und zu uns spricht, um sich nicht zu laben am Schrecken. [...]weiterlesen
[...] Umstandslos glaubt man ohnedies diesem zackig arrangierten Film, seiner fasslichen, nie verkrampften Gefühlsseligkeit und prosaischen Sachlichkeit, Lautstärke nach Maß auszugleichen. Gestützt auf die Priorisierung der Berliner Schule, auf das Gezielte und Detailfeste, erzählt Petzold einen einstweilen geschlossenen Ausschnitt breiterzählerischer (NS-)Historie in Form einer saloppen Kriminal- und Verkleidungsparabel, die im Schwelgen von unlesbaren Gesichtern und deren zaghaften Blickschichten eine meditative Wirkung erzielt. Dabei ist Nelly (Hoss) das Gespenst im Körper, der nicht ihrer ist, Kind einer Generation, die gebrochen, zerstört und entmenschlicht durch verschlissene, zerlumpte, brüchige Landesüberreste wandert und sich an dem klammert, was nicht nur alten, entschwundenen Erinnerungen, sondern annäherungsweise ihrem ursprünglichen Ich entspricht. Ihre Maske, das aufgesprungene, bandagierte Gesicht, an ihr traut sich die Kamera nicht heran, windet sich; "Phoenix" ist ein stilles, passiv-sinnliches Liebesspiel, das sich selten öffnet und zu uns spricht, um sich nicht zu laben am Schrecken. [...]weiterlesen