Raphaël Enthoven spricht in dieser Sendung mit dem Heidegger- und Sartre-Kenner Philippe Cabestan über das Thema Angst. Heidegger definierte Angst in seiner Schrift “Sein und Zeit” als eine Grundbefindlichkeit des Menschen, die diesen dazu befähigt, das eigene Dasein als ein “Sein zum Tode” zu begreifen. Im Unterschied zur Furcht ist die Angst objektunbestimmt. Denn Furcht hat man vor etwas ganz Konkretem, sei es vor einer Wespe, einem wütenden Menschen oder einer Waffe, also vor einer objektiv vorhandenen Gefahr. Angst hingegen hat nach Heidegger kein bestimmtes Wovor; Angst hat kein bestimmtes Objekt in dieser Welt.
Bei der Definition der Begriffe, Angst, Furcht, Entsetzen kommen Raphaël Enthoven und sein Gast auf die Angst vor dem Nichts zu sprechen, wie Sartre sie in seinem Roman “Der Ekel” beschrieb oder auch die Angst, die unter die Haut geht, wie in Hitchcocks “Psycho”. Über Edvard Munchs Bild “Der Schrei” führt das philosophische Gespräch hin zu Kierkegaards “Der Begriff der Angst”. Aber warum empfinden wir überhaupt Angst? Um mit Sartre zu sprechen: weil in der Angst die eigene Freiheit zum Ausdruck kommt. Text Arte.tv