Lange war es still um Pharoahe Monch, doch jetzt ist er mit neuem Album W.A.R. (We Are Renegades) zurückgekehrt. Wie sich zeigte, ist der Mann aus Queens schon bestens für den Krieg gerüstet. Mit Armeejacke, Hundemarke und Gasmaske dekoriert, betrat Monch die Bühne im Heidelberger Karlstorbahnhof, um ein Feuerwerk von einem Auftritt abzuliefern.
Mit Let’s Go hatte Pharoahe Monch einen klassischen Opener als Einleitung für seinen Auftritt ausgewählt. Bewährt auch seine Hintermannschaft: Soulröhre Mela Machinko und der quirlige Showtyme, die beide bereits auf seinem letzten Album Desire Gesangsparts übernommen hatten. Als X-Faktor hatte er zudem seinen langjährigen Live-DJ Boogie Blind aus dem Kreis der fingerflinken X-Ecutioners mit an Bord. Beste Voraussetzungen also für einen gelungenen HipHop-Abend. HipHop-Abend? Von wegen: heute wurde weitaus mehr geboten als konventionelle Rap-Musik! Von schrillen Rockgitarren bis hin zu einer Soulexplosion wurden die Genres gehörig durcheinander gewirbelt.
Als weitere Extras gab es sehenswertes Turntable-Juggling von Boogie Blind, der tief in die Trickkiste griff und es sich nicht nehmen ließ den Crossfader mit dem Mund zu bedienen. Flächendeckende Gänsehaut machte sich bei der Hommage an den erst kürzlich verstorbenen Nate Dogg breit. Nach einem kleinen Tribute-Medley läutete der rappende Monchichi zu seiner Kollabo mit der Westcoast Ikone über: Oh No. Mit der Zugabe The Light beendete Pharoahe Monch nach knapp mehr als einer Stunde seinen überragenden Auftritt. Heidelbergs Kurfürst ist schon lange verschwunden, lang lebe der Pharao!
Andreas Margara (30. März 2011) für HHV-Mag.com
Pharoahe Monch – Fuc You