"Die neuen Medikamente der Pharmakonzerne werden immer teurer und die Krankenkassen immer misstrauischer. Wo kommen die hohen Preise wirklich her?
Arzneimittel. Sie sind - nach den Kliniken - inzwischen das Teuerste im deutschen Gesundheitssystem: mit zuletzt fast 28 Mrd. Euro teurer als alle niedergelassenen Ärzte im Land. .....
Für das kommende Jahr droht ein weiterer Anstieg um 6,6 Prozent. Das liegt weniger daran, dass die Deutschen immer mehr Pillen schlucken. Vielmehr werden die neuen Pillen immer teurer. .....
... teuerste Produkte sind die Originalpräparate, also Mittel, die noch durch ein Patent geschützt sind .... . Kosteten diese Originale die deutschen Krankenkassen 1993 noch 1,5 Mrd. Euro, waren es 2007 schon 9,2 Mrd. Euro. Knapp 80 Prozent des Ausgabenzuwachses der vergangenen 15 Jahre entfallen auf die patentierten Arzneimittel - obwohl sie nicht häufiger verordnet wurden.
Forschung und Entwicklung hätten nunmal ihren Preis, erklärt Rolf Fricker, Pharmaexperte der Unternehmensberatung Booz and Company. Zwischen 600 und 800 Mio. $ koste es, eine neue Arznei zur Marktreife zu bringen - die vielen nötigen Fehlversuche inklusive. Von 500 Kandidaten schaffe es nur ein einziges Mittel auf den Markt, sagt Fricker."
Also, liebe Leser, hier ein kleiner Test Ihrer mathematischen Intelligenz:
Die Entwicklung eines Medikaments kostet (ich nehme mal den Mittelwert) 700 Mio. Euro.
Wie viel kostet dann die Entwicklung von 499 Medikamenten, die nie auf den Markt kommen?
Richtig 350 Mrd. Euro!
Herr Fricke behauptet demnach im Ergebnis, dass die Pharmaindustrie 350 Milliarden Euro aufwendet, um EIN EINZIGES markttaugliches Medikament zu entwickeln!
Das ist mehr, als die Bundesregierung (im regulären Haushaltsplan - Schattenhaushalte außen vor gelassen) ausgibt: knapp 300 Mrd. € waren für 2009 eingeplant!
Wer solche Phantasiewerte schluckt, ist selber Schuld. Oder Pharma-Lobbyist.
Das Vorstehende ist ein alter Text, der in meinem Dashboard noch als Entwurf rumgeisterte. Eigentlicher Anlasse des vorliegenden Blotts ist die Lektüre von 3 Texten über die Pharmaindustrie von der Webseite des (mir bislang völlig unbekannten) Magazins "Das Blättchen" (das sich in die Tradition der "Weltbühne" einordnet):
- "Justiz und Pharmaindustrie in den USA" von Peter Schönhöfer (lt. der ZEIT ein "Schrecken der Pillendreher") vom 16.05.11 berichtet darüber, dass Falschinformationen bzw. die Unterdrückung von Informationen über schädliche Nebenwirkungen von Medikamenten mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden - während in Deutschland nichts dergleichen passiert und nicht einmal die vorsätzlich geschädigten Patienten entschädigt werden.
- "Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen" von Peter S. Schönhöfer (hier ein Porträtfoto) und Angela Spelsberg vom 27.06.11. Hier wird die Innovationsschwäche der Pharmaindustrie zahlenmäßig belegt. [Vgl. dazu auch meinen Blott "In flagranti" vom 23.09.2005.] Die Autoren legen dar, dass die Industrie teilweise kriminelle Marketing-Strategien an die Stelle der Forschung gesetzt hat (für meine Leserinnen und Leser nichts Neues: vgl. den Blott "Pharmaindustrie: FAZ-Interview deckt auf, wie uns die Räuberbande ausplündert" vom 03.02.08, mit Links zu einer Reihe weiterer einschlägiger Berichte) und mit Manipulationen einen in Wahrheit gar nicht vorhandenen therapeutischen Nutzen von Medikamenten vortäuscht. Konkret schildern sie am Beispiel der Schweinegrippe, mit welchen Methoden die Öffentlichkeit ausgeraubt wird: " Die Impfstoffhersteller entwickelten gegen das [Vogelgrippe-] Virus Impfstoffe ....., aber eine Vogelgrippe-Pandemie trat nicht ein. Um den Impfstoff trotzdem vermarkten zu können, suchten die Hersteller ein Virus, das mit dem Vogelgrippe-Impfstoff behandelbar war und das ersatzweise zur Pandemiegefahr erklärbar war. Im Jahre 2009 fand sich dafür das Schweinegrippe-Virus. Im Mai 2009 erklärte der britische Regierungsberater für medizinische Großschadensereignisse, Sir Roy Anderson, die damals in Mexiko herrschende Schweinegrippe zur Pandemiegefahr. Was damals niemand wusste: Anderson erhielt seit drei Jahren jährlich 135.000 Euro als verdeckte Zuwendungen von GSK. Auf der Grundlage von Andersons „Expertise“ stellte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Pandemiegefahr fest und löste den Plan zur Gefahrenabwehr aus, der die Mitgliedsstaaten der WHO verpflichtet, Massenimpfungen durchführen. Deutschland musste Impfstoff für 50 bis 60 Millionen Menschen im Werte von etwa 600 Millionen Euro beschaffen. Weltweit spülte das relativ harmlose saisonale Schweingrippevirus durch die von den Impfstoffherstellern erfundene Pandemiegefahr etwa 18 Milliarden US-Dollar in deren Taschen."
- Unter "Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen", ebenfalls von Schönhöfer + Spelsberg (11.07.11), erfahren wir: "Deutschland hat die höchsten Arzneimittelpreise weltweit, weil sich die Regierung aus ideologischen Gründen der Preiswillkür der Hersteller unterwirft oder diese im Gegensatz zu anderen EU-Ländern mit ungeeigneten Mitteln bekämpft. Würden in Deutschland die schwedischen Arzneimittelpreise gelten, dann hätten im Jahre 2009 die gesetzlichen Krankenkassen nicht 32,4 Milliarden Euro für Arzneimittel zahlen müssen, sondern fast zehn Milliarden Euro weniger. Der Beitragssatz für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hätte von 15,5 auf 14,5 Prozent gesenkt werden können." Fazit:
- "Transparenzmängel ermöglichen es, dass im Gesundheitswesen an vielen Stellen eine innovative Versorgung mittels Irreführung und Betrug vorgetäuscht wird. Manipulation von wissenschaftlichen Daten zu Nutzen und Sicherheit neuer Wirkstoffe, Bestechung von Experten, Kauf von ärztlichen Verordnungen und Kickbacks kennzeichnen das oft kriminelle Marketing innovationsschwacher Produkte ebenso wie Falschangaben zu Wirksamkeit oder Anwendungsgebieten.
- In Deutschland erlaubt fehlende Transparenz der Arzneimittelpreise Preiswillkür der Hersteller und führt zu den weltweit höchsten Arzneimittelpreisen.
- Im Gegensatz zu den USA verfolgt und bestraft der deutsche Staat Pharmafirmen nicht konsequent und hinreichend bei kriminellem Marketing. Auch bei Klagen wegen Schäden durch Arzneimittel schützt der Staat seine Bürger unzureichend."
- Weiterhin berichten die Autoren darüber, wie sich sogar Finanzinvestoren in die Gesetzliche Krankenversicherung einschleichen - was deren Qualität nicht unbedingt erhöhen muss.
ceterum censeoPOPULISTISCHES MANIFEST(zur Rettung von 1,5-Billionen Steuereuronen):Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion.Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet: · Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden);· Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind), · Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),· Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch· Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.
Textstand vom 16.07.2011. Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts) auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm.