Phantom Ghost – “Pardon My English”

Phantom Ghost – “Pardon My English”

Phantom Ghost – “Pardon My English”
VÖ: 18.06.2012 – Dial Records

Ist das zweite Album des Duos, bestehend aus Dirk von Lowtzow und Thies Mynther, ein Geniestreich oder nur eine leere Kunstform unter vielen?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Nur soviel: Ein Geniestreich? Vielleicht. Eine leere Kunstform? Nein. Phantom Ghost sind Ausdruck zweier exzentrischer Musiker und Nonkonformisten auf der Suche nach (noch) nicht abgetrampelten Pfaden der Popmusik des Jahres 2012.

Das operettenhafte Konzept, welches sich an den Jahren zwischen den goldenen Zwanzigern und den frühen Nachkriegsjahren orientiert, überzeugt. Besonders, da der Frontmann von Tocotronic gekonnt seine genialen Texte mit deutschem Akzent intoniert. Als Beispiel sei hier der Track “Dr. Schaden Freud” zu nennen und besonders folgende Zeilen: “Do You Feel Useless And Devoid? / Visit Dr. Schaden Freud / I‘d Advise A Discreet Tryst / With My Favourite Therapist”. Noch nie hat wohl jemand mit solch spielerischer Ironie von den Gebrechen, Leiden und Druck unserer modernen Gesellschaft erzählt. Zwangsweise ploppt im Hörer das Bild eines in schwarzen Frack am Klavier stehenden Dirk von Lowtzow auf, der in seiner Hand das königliche Zepter schwingt und uns eine knappe Stunde bei bester Laune hält.

Die Platte überzeugt bei Weitem nicht nur wegen den Texten, sondern gerade dadurch, dass Phantom Ghost die Linie der Platte konsequent durchziehen und das Spiel “Pardon My English” erst vorbei ist, wenn der Vorhang fällt und der letzte Titel gespielt ist.

Das ist wohl doch ein wenig genial.

Phantom Ghost – “Pardon My English”

Dial online.

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