Pflicht zur Trennung

Erstellt am 2. November 2010 von Volkerhepp

Es gibt ja Beziehungen, in denen keine gemeinsame Arbeit mehr möglich ist, in denen die Störungen schon chronisch sind und der tägliche Stellungskrieg Programm. In solchen Beziehungen sollte eine Trennung Pflicht sein. Weil es nicht mehr weitergeht. Weil man mit dem krampfhaften Festhalten an der Beziehung sowohl sich selbst als auch seinem Partner die Möglichkeit der Weiterentwicklung nimmt. Weil auch die Kinder - sofern vorhanden - mit dem Zusammenbleiben mehr beschädigt werden, als es bei einer Trennung geschehen würde. Und was verhindert die Trennung?

Trennung in einer Beziehung bedeutet - wir haben es nicht geschafft

Im Grunde genommen sowohl die Angst vor dem Alleinsein, das sich eingestehen müssen, dass man es nicht geschafft hat, mit dem anderen Menschen glücklich zusammen zu leben und auch sehr oft die Angst vor dem Selbsthass, der unweigerlich mitläuft. Man hasst sich irgendwie dafür, es nicht geschafft zu haben. Und dennoch verschafft die Trennung Freiräume. Um wieder zur Ruhe zu kommen, sich zu sortieren & zu schauen, welches Beziehungsthema in dieser Beziehung Thema war und inwiefern es sich von den früheren Beziehungsthemen unterscheidet. Oder eben nicht, wenn man stehen geblieben ist, z.B. im klassischen Nähe-Distanz-Walzer, wo der Mann Angst vor Nähe hat und die Frau sich nicht abgrenzen kann.