Trockene Heizungsluft drinnen, beißende Kälte draußen: Im Winter wird die Haut ganz schön strapaziert. Genau das Richtige ist in dieser Zeit ein pflegendes Öl. Dieses arbeitet nicht nur „an der Oberfläche“ und macht wintertrockene Haut wieder zart und geschmeidig, sondern ist, verbunden mit einer entspannenden Massage, auch Balsam für die Seele und eine wohltuende Streicheleinheit in den dunklen und kalten Monaten. Doch Öl eignet sich nicht nur zu Massagezwecken; Beauty-Öle für Haut und Haar, die einen weichen Samtteint zaubern und das Haar zum Glänzen bringen, sind zur Zeit besonders gefragt.
Glänzende Aussichten, flüssiges Gold
In Indien und Südamerika gehören Massagen und Haarkuren mit Öl schon seit vielen Generationen zur Körperpflege. In Marokko beispielsweise wird seit Jahrhunderten Arganöl, das aus der Frucht des Arganbaums gewonnen wird, für Haut, Haar und Nägel verwendet. Auch hierzulande erfreut sich dieses „flüssige Gold“ einer steigenden Beliebtheit, genauso wie andere Beauty-Öle - was auch an den vielen Stars und Sternchen liegt, die auf die flüssigen Schönmacher schwören. Topmodels bringen damit angeblich ihre Traummähne zum Glänzen, Schauspielerinnen verdanken ihnen ihren makellosen Teint. Gerade das Geschäft mit Haarölen läuft derzeit wie geschmiert.
Öl-Fläschchen statt Creme-Tiegel?
Gut geölt ist halb gepflegt. Hautverwandte Öle enthalten essentielle Fettsäuren und Lipide, die direkt in die Lipidschicht der Hautbarriere eingebaut werden und dort länger Feuchtigkeit speichern können als Cremes oder Lotionen. Natürliche Öle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren ziehen dabei besonders schnell ein und stabilisieren das Gleichgewicht aus Fett und Feuchtigkeit in der Haut. Besonders pflanzliche Öle wie Kokos-, Mandel- oder Arganöl sind beliebt, da sie tief in die Haut eindringen können und ein weniger fettiges Gefühl hinterlassen. In der Hautschicht helfen sie beispielsweise, die Lipidbarriere wieder aufzubauen, wodurch sich trockene Haut wieder regenerieren kann. Öl auf Mineralöl- oder Paraffinbasis wird dagegen aus Erdöl gewonnen. Diese Öle schützen zwar ebenfalls vor Austrocknung, werden aber weniger gut von der Haut aufgenommen. Da sie sich wie ein Film auf die Haut legen, pflegen sie weniger intensiv als Pflanzenöle. Für Allergiker kann es jedoch von Vorteil sein, dass sie eben nicht in die tieferen Hautschichten gelangen und die Haut irritieren, sondern an der Oberfläche bleiben. Zudem können andere Pflegeprodukte unter dem schützenden Film gut wirken. Dennoch sollten diese Öle vorsichtig und sparsam eingesetzt werden - ansonsten kann die hauteigene Lipidbarriere zurückgedrängt werden, was selbst dann, wenn das Produkt nicht mehr verwendet wird, zu Wasserverlust, ergo trockener Haut führen kann.
Welcher Öl-Typ bin ich?
Für reife, trockene und empfindliche Haut eignen sich Öle mit schützenden Wirkstoffen, welche die Haut vor freien Radikalen bewahren. Schon lange ist Olivenöl Bestandteil der Kosmetikindustrie, da es natürliche Antioxidantien wie Vitamin A und Vitamin E enthält, die Haut vor freien Radikalen schützt und heilende sowie entzündungshemmende Eigenschaften hat. Auch Aprikosenöl ist für trockene Haut geeignet. Es zieht rasch ein und bindet Feuchtigkeit. Gereizte Haut freut sich dagegen über Avocadoöl, das Irritationen und Abschuppungsprozesse lindert.
Und selbst bei fettiger Haut muss nicht auf pflegendes Beauty-Öl verzichtet werden, auch wenn der Gedanke daran, der Haut noch mehr Fett zuzufügen, erst einmal seltsam sein mag. Durch das besonders sparsam eingesetzte Gesichtsöl kann den übereifrigen Talgdrüsen signalisiert werden, die Produktion zu verringern. Jojoba-, Nachtkerzen-, Traubenkern- und Distelöl beispielsweise können sogar hilfreich sein, da sie schnell und ohne Rückstände einziehen, Entzündungen hemmen und den Juckreiz stillen. Am besten wird das Öl in die feuchte Haut einmassiert - dadurch verbinden sich Wasser und Öl und die Feuchtigkeit wird in der Haut eingeschlossen. Gewohnte Pflegeprodukte können weiterhin verwendet werden. Bei akuten Spannungsgefühlen hilft es auch, einfach zwischendurch ein bis zwei Tropfen auf die leicht feuchten Wangen aufzutragen und leicht einzumassieren.
Der Film für die Schönheit
Nicht nur die Haut, auch das Haar kann mit Öl gepflegt werden. Normalerweise werden die Haare von einem schützenden, hauchdünnen Fettfilm umgeben, doch durch falsche Pflege, Färben oder heiße Föhnluft kann dieser beschädigt werden - das Haar verliert Feuchtigkeit, Glanz und wird splissanfällig. Hier ersetzt Haaröl den natürlich Fettfilm, macht sprödes Haar wieder bis in die Spitzen geschmeidig und bringt den natürlichen Glanz zurück - damit alles glatt läuft.
Bei der Dosierung ist Vorsicht geboten, damit das Haar nicht fettig aussieht. Selbst lange Mähnen benötigen nur wenige Tropfen, die ins handtuchtrockene Haar gegeben und gleichmäßig eingearbeitet werden. Der Ansatz kann normalerweise ausgespart werden. Auch bereits trockenes Haar erstrahlt mit etwas Öl in neuem Glanz. Im Gegensatz zum neu entdeckten, boomenden Haaröl, sind Öl-Colorationen etwas ganz Neues. Sie sollen sanfter als die bekannten Colorationen sein und den Farbpigmenten helfen, tief ins Haar einzudringen, ohne dabei aggressiv zu wirken.
Bildnachweis: NIVEA / Textnachweis: beautypress.de