Beschönigend wird oft für Pestizideinsatz von “Pflanzenschutz” gesprochen. In Brasilien wird in der Landwirtschaft ausgiebig mit Pestiziden gearbeitet. Mit verheerenden Folgen vor allem für die Landbevölkerung. Die Universität São Paulo (USP) hat in einer Studie nach Überprüfung der Daten des Gesundheitsministeriums festgestellt, dass im Zeitraum 2007 und 2014 allein 2.150 Vergiftungen bei Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren gemeldet wurden. Da die Studie von einer hohen Dunkelziffer nicht gemeldeter Vergiftungen ausgeht, schätzt man, dass die tatsächliche Anzahl der Vergiftung von Kindern um ein fünfzigfaches höher liegt.
Professorin Larissa Mies Bombardi, die das Ergebnis der Studie den Stadträten von São Paulo vorstellte, erklärte zusammenfassend: “Es gibt 5.600 Vergiftungen jährlich, 15,5 pro Tag, eine jede 90 Minuten. In diesem Zeitraum gab es 25.000 Selbsttötungsversuche mit Pestiziden. Diese Daten sind alarmierend. Die Dunkelziffer kann bis zu 50 mal höher liegen”.
Der Präsident des Konsortiums für Nahrungsmittelsicherheit im Südosten von São Paulo, José Vicente Felizardo, erklärte, dass die Kinder schon immer diesen Giften auf dem Land ausgesetzt waren, insbesondere bei den vielen Tomatenplantagen, die es in seiner Region gibt. Die Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren würden sich bei der Arbeit mit den Pestiziden, beim Umrühren und Verdünnen, vergiften. “Es war üblich, dass Kinder starben”, Diese Tatsache sei mehrfach ohne Reaktion angezeigt worden. Erst als im Jahr 2000 ein Kind von 5 Jahren starb, weil es das Agrargift getrunken habe, sei Bewegung in die Sache gekommen. “Das Kind war mit der Mutter auf dem Feld. Es trank das Agrargift. Es gelang uns die Presse zu mobilisieren. Wir zeigt ihnen die Verpackung. Seit dann kam Bewegung in die Sache”, ist von Felizardo zu hören.
Allerdings hat sich wohl trotzdem nicht viel geändert. Nach Angaben von Felizardo werden die Kinder weiterhin von ihren Müttern mit zur Arbeit in den Tomatenplantagen mitgenommen. Sie schlafen im Schatten, während die Mütter arbeiten. Wenn dann das Giftpulver auf der Plantage verteilt wird, dann werden auch diese Kinder vom Gift bedeckt. Das Gift schädigt aber auch die Jugendlichen und Erwachsenen. Viele Arbeiterinnen wäre noch Jugendliche und würden an Alkoholsucht und Depressionen leiden. “Oft gibt es Selbsttötungsversuche, die nicht registriert werden. In der Gegend von Jaú sind die meisten Menschen, die an Krebs behandelt werden, Pestiziden ausgesetzt gewesen.”
Seit 2009 ist Brasilien Weltmeister in der Anwendung von Pestiziden. Ein Fünftel des Weltjahresverbrauchs geht auf das brasilianische Konto. “Das Ausmaß dieses Verbrauchs sorgt für eine richtige Epidemie, still und gewalttätig setzt sie das Leben und die Gesundheit der Landwirte, Landarbeiter und ihrer Familien, die direkten Kontakt mit den Produkten haben und die Bevölkerung in der Stadt, die Tag für Tag mehr verseuchte Lebensmittel essen müssen, aufs Spiel”.
Siehe auch:
Brasilianischer Tabak macht arm und krank
Der Alles-Vernichter soll jetzt auch Maniok nicht verkrauten lassen
Der perverse Erfolg der genmanipulierten Pflanzen in Brasilien
Informationsquelle
Crianças estão entre as principais vítimas dos efeitos nocivos dos agrotóxicos no Brasil
Professorin Larissa Mies Bombardi, die das Ergebnis der Studie den Stadträten von São Paulo vorstellte, erklärte zusammenfassend: “Es gibt 5.600 Vergiftungen jährlich, 15,5 pro Tag, eine jede 90 Minuten. In diesem Zeitraum gab es 25.000 Selbsttötungsversuche mit Pestiziden. Diese Daten sind alarmierend. Die Dunkelziffer kann bis zu 50 mal höher liegen”.
Der Präsident des Konsortiums für Nahrungsmittelsicherheit im Südosten von São Paulo, José Vicente Felizardo, erklärte, dass die Kinder schon immer diesen Giften auf dem Land ausgesetzt waren, insbesondere bei den vielen Tomatenplantagen, die es in seiner Region gibt. Die Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren würden sich bei der Arbeit mit den Pestiziden, beim Umrühren und Verdünnen, vergiften. “Es war üblich, dass Kinder starben”, Diese Tatsache sei mehrfach ohne Reaktion angezeigt worden. Erst als im Jahr 2000 ein Kind von 5 Jahren starb, weil es das Agrargift getrunken habe, sei Bewegung in die Sache gekommen. “Das Kind war mit der Mutter auf dem Feld. Es trank das Agrargift. Es gelang uns die Presse zu mobilisieren. Wir zeigt ihnen die Verpackung. Seit dann kam Bewegung in die Sache”, ist von Felizardo zu hören.
Allerdings hat sich wohl trotzdem nicht viel geändert. Nach Angaben von Felizardo werden die Kinder weiterhin von ihren Müttern mit zur Arbeit in den Tomatenplantagen mitgenommen. Sie schlafen im Schatten, während die Mütter arbeiten. Wenn dann das Giftpulver auf der Plantage verteilt wird, dann werden auch diese Kinder vom Gift bedeckt. Das Gift schädigt aber auch die Jugendlichen und Erwachsenen. Viele Arbeiterinnen wäre noch Jugendliche und würden an Alkoholsucht und Depressionen leiden. “Oft gibt es Selbsttötungsversuche, die nicht registriert werden. In der Gegend von Jaú sind die meisten Menschen, die an Krebs behandelt werden, Pestiziden ausgesetzt gewesen.”
Seit 2009 ist Brasilien Weltmeister in der Anwendung von Pestiziden. Ein Fünftel des Weltjahresverbrauchs geht auf das brasilianische Konto. “Das Ausmaß dieses Verbrauchs sorgt für eine richtige Epidemie, still und gewalttätig setzt sie das Leben und die Gesundheit der Landwirte, Landarbeiter und ihrer Familien, die direkten Kontakt mit den Produkten haben und die Bevölkerung in der Stadt, die Tag für Tag mehr verseuchte Lebensmittel essen müssen, aufs Spiel”.
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