Am 31. Mai 2014 sollte wieder das PFestival in Pforzheim stattfinden. Ihr Kommen haben bereits LAING, Rapper Eko Fresh, die Pop-Band Fools Garden aus Pforzheim, die Hamburger Band Station 17, Reggae-Musiker Gentleman und viele andere zugesagt (Musik-Schlagzeile berichtete). Doch ungeachtet dieser Zusagen steht das Event für den guten Zweck aufgrund zurückhaltender Ticketverkäufe vor dem Aus. Organisator Hamoun Kamai: „Sollten wir bis kommenden Dienstag nicht noch mindestens 1.000 Karten verkaufen, müssen wir das wichtige Festival absagen.“
Das Festival-Gelände auf dem Messplatz ist für 5.000 Besucher ausgelegt. Der Ticketpreis für das PFestival liegt bei 29,00 Euro zzgl. Gebühren, wobei Inhaber einer Sparkassen plus card sogar noch einen Nachlass von 5,00 Euro erhalten. Hamoun Kamai: „Ich habe das Gefühl, dass die Menschen nicht akzeptieren, dass wir zum ersten Mal Eintritt nehmen müssen. Doch das gebotene Programm des Festivals und die neuen Kosten durch den Umzug auf den Messplatz lassen leider gar keine andere Möglichkeit für uns zu. Von der Stadtverwaltung werden wir finanziell nicht unterstützt, für den neuen Standort müssen wir zudem eine Überlassungsgebühr bezahlen. Ich kann die gemeinnützige Stand Up Initiative nicht mit einem deutlichen Minus belasten oder sogar komplett gefährden. Dafür sind unsere sozialen Projekte zu wichtig.“ Von den Sponsoren gibt es weiterhin rege Unterstützung: „Dort erfahren wir viel Unterstützung. Unsere Sponsoren und insbesondere die Sparkasse Pforzheim Calw bringen sich intensiv ein, um das Festival zusammen mit uns zu realisieren. Darüber sind wir sehr dankbar, doch das reicht leider nicht aus, um die sehr hohen Kosten des Festivals zu stemmen.“
Die Einnahmen aus dem PFestival gehen wie bisher zu 100 % an die Stand Up Initiative, die sich für Menschen mit Behinderungen, insbesondere Querschnittlähmung engagiert. Ein Aus hätte schwere Konsequenzen für die Initiative – doch noch gibt es einen Hoffnungsschimmer! PFestival-Cheforganisator Hamoun Kamai, selbst seit einem unverschuldeten Verkehrsunfall halsabwärts querschnittsgelähmt: „Wir haben nur noch das schmale Zeitfenster bis Dienstag (Anm. d. Red.: 15. April 2014), sonst müssen wir zurückziehen, weil wir das Risiko nicht eingehen können, dass am Ende zu wenige Besucher kommen. Es sollte aber auch jedem klar sein, dass es bei einer Absage wohl auch in Zukunft kein PFestival mehr geben wird. Es wäre super, wenn wir alle das zusammen aber doch noch hinbekämen, die Zeit ist zwar sehr, sehr knapp. Gemeinsam können wir es allerdings noch schaffen.“
Wer also plant, an dem PFestival teilzunehmen und bislang noch keine Tickets bestellt hat, sollte dies unbedingt rasch tun. Tickets und alle Infos zum Festival gibt es unter www.pfestival.de.
Recherche und geschrieben Heidi Grün