Liebesbeziehungen zerbrechen. Partnerschaften gehen auseinander. Ehen haben Halbwertszeit. Wir wissen das im Grunde alle. Der Stockkonservatismus verdrängt es gerne und predigt Idyllen von Vater, Mutter, Kind. Und dann können sie es einem nicht mal vorleben. Wenn das der Führer wüsste!
Irgendwie haben die Konservativen mehr oder weniger immer schon ein Faible für ein intaktes Familienleben gehabt. Sie leben es scheinbar nicht nur, sondern gehen damit hausieren und machen es zu einer Sache mit Vorbildcharakter. All die linken Spinner und Alternativen hätten nicht begriffen, wie die Keimzelle der Gesellschaft aufgestellt sein müsse, damit man nicht nur ein glückliches Leben führt, sondern gleichzeitig auch noch ein anständiges Gemeinwesen realisiert. Beides bedingt einander. Mit der glücklichen Familie steht und fällt alles. Daher charakterisiert man sich auf konservativer Seite zum Familientier und gibt gleich noch als programmatischen Imperativ mit auf dem Weg, dass es jeder so handhaben soll: Vater, Mutter, Kind. Für gleichgeschlechtliche Paare endet hier schon die Existenzberechtigung. Alles, was anders lebt, kann nicht gut für unsere Gesellschaft sein. Und es gibt tatsächlich genug Menschen, die sich von dieser Logik bestechen lassen. Meine Großmutter zum Beispiel lehnte Gerhard Schröder nur ab, weil er mehrfach verheiratet war. Für sie war eine stabile Beziehung und Familie vor allem eine Art politisches Gütesiegel.