Es handelt sich dabei vielmehr um eine reale E.P., beinahe eine Mini-LP, auf der sich, neben dem immens hitträchtigen Aufhängertitel, fünf nahezu gleichwertige, wertvolle Lieder befinden, von denen die meisten – und dies ist das besondere an PETER SEBASTIANS neuester Veröffentlichung – in einem äußerst ungewöhnlichen, nicht selten orientalisch anmutenden Ethno-Klangbild gehalten sind. Schon der brillante Titelgeber „TAUSEND TRÄUME SPÄTER“ repräsentiert mittels seiner atmosphärischen Dichte und Intensität und seiner trefflich ausgewählten, von Anfang an zum ernsthaften Nachdenken anregenden Reime nicht mehr und nicht weniger, als einen völlig neuartigen, unerwartet zeitnah und jugendlich agierenden Künstler.
Es handelt sich bei dieser Klangperle um einen durchwegs faszinierenden, überaus gekonnt – prägnant, aber niemals aufdringlich – mit nur sanftem Beat rhythmisierten Popschleicher, vollgefüllt mit dem kuschelig-verliebten Ambiente einer hoch emotionalen Spätsommernacht. Die famose, stets melodische Synthi-Pop-Ballade ist in einem mittleren, beinahe feierlich wirkenden Tempo gehalten und besticht ganz besonders durch ihre präzise eingesetzten Akustikgitarren. Darüber hinaus mit zutiefst prickelnden Passagen, in denen das bis dato vollkommen pop-untypische Instrument „Duduk“ zur Geltung kommt, das zu den sog. Kurzoboen gerechnet wird, überwiegend vom Balkan bis Ostasien verbreitet ist, und allgemein als „armenische Flöte“ bezeichnet wird.
Ebenso wenig von schlechten Eltern ist PETERS liebevoller, wie gleichermaßen eindringlicher gesanglicher Vortrag des konsequent tiefsinnigen Textes, in dem er mittels ein ums andere Mal jederzeit treffsicher gewählter Worte von vier sprichwörtlichen Assen erzählt und genau diese vier Asse, werden allesamt zusammengefasst in der Person seiner Liebsten, immer bei ihm sein und ihn den Rest seines Lebens begleiten. Komponiert und arrangiert wurde dieses gefühlvoll knisternde Meisterwerk auf höchstem musikalischem Niveau von Christoph Leis-Bendorff, während Jean Thies die einfühlsamen Textworte ersann, und Interpret PETER SEBASTIAN, wie immer, als sein eigener Produzent fungierte. Zusätzlich zum offiziellen Radiomix, hören wir „TAUSEND TRÄUME SPÄTER“ in einer für sog. ‚Schlagerverhältnisse‘ enorm extravagant und gegen jegliche Klischees abgemischten, latent „chilligen“ Clubversion von Star-DJ und Mixer ROGER HUNT.
Gleichsam für PETERS neue Maxi berücksichtigt wurde die Ultra-Rarität „Was wird aus mir?“. Sie hieß im französischen Original „Et Maintenant“ und war 1961 ein großer Erfolg für „Mister Hunderttausendvolt“ Gilbert Bécaud. Der Berliner Startexter Hans Bradkte schrieb dazu einen deutschen Text, der dann ein Jahr darauf vom italienischen Energiebündel Caterina Valente gleichfalls zu einem bekannten muttersprachlichen Klassiker gemacht wurde. Der seinerzeit z.B. von Frank Sinatra, Dionne Warwick oder gar Blueshouter Mitch Ryder gecoverte Welthit erklingt in der Version von PETER SEBASTIAN überwiegend dramatisch, aufgewühlt und großorchestral, perfekt vermischt mit zuckenden, brodelnden Percussions, flirrenden Akustikgitarren und mystischen, aufwühlenden nahöstlichen Klangelementen aus‚ Tausend und eine Nacht‘.
Ebenfalls in einem gewissen (wenn auch augenzwinkernden) Ethno-Kontext verbleibt PETER SEBASTIANS um zeitnahe House- und Dancefloor-Elemente angereicherte, im Tempo radikal angezogene, fetzige Fox-Auslegung des Evergreens „SALAMÜN ALEYKÜM–SEI GEGRÜSST“, den im Original Vickys Vater Leo Leandros 1960, auf der Basis eines alten türkischen Volksliedes, unter dem Titel „Oh Mustafa“ bis auf Rang 2 der deutschen Singlehitparaden geführt hatte.
Auch PETERS von seinen langjährigen Fans regelmäßig ganz besonders goutierter Kultfavorit „MEIN ENGEL IST MENSCHLICH“, ursprünglich aus dem Jahr 2011, wurde von ROGER HUNT anno 2014 zu einem grell „foxigen“, knallig-rhythmischen, mit ein paar liebenswerten Sampling-Spielereien ergänzten Tanzflächenfüller der besten Machart aufgepeppt, der sich ebenfalls auf vorliegender Rundfunk-Maxi befindet. Der erneut orientalisch-mystische, im mittleren Tempo gehaltene, so tanzbare, wie latent erotische, fraglos herausfordernde Edelschlager „Mich interessiert…“ beschließt die neue Maxi/E.P./Mini-LP von PETER SEBASTIAN auf wiedermal geradezu phantastische und mitreißende Art und Weise!
„TAUSEND TRÄUME SPÄTER“ ist nicht einfach nur ein neuer, properer Radioschlager der allbekannten Sorte. Allein aufgrund der sphärisch-bebenden, äußerst ungewöhnlichen Nutzung der Duduk-Flöte, kann man den elektrisierenden Titel vielmehr beinahe als ‚Orientalischen Synthi-Pop‘ bezeichnen. Grundstimmung, textliche Aussage und musikalische Umsetzung harmonieren punktgenau und somit hervorragend aufeinander eingestimmt miteinander, so dass man hinsichtlich „TAUSEND TRÄUME SPÄTER“ ohne jegliche Zweifel von einem neuen tönenden Glanzlicht des so vielseitigen Künstlers PETER SEBASTIAN sprechen kann und sollte – wobei die dieser Veröffentlichung hinzugekoppelten, fünf durchwegs außerordentlich gelungenen Spitzentitel in Puncto Radioeinsatz und Diskotheken-Nutzung keinesfalls außer Acht gelassen werden sollten!