Peter Paul Rubens, Daniel in der Löwengrube

Von Brigitte

Peter Paul Rubens (1577-1640) war der wohl begehrteste und erfolgreichste Maler des Barock. Schon zu Lebzeiten wurden seine Werke gesammelt. Noch heute liegt über Antwerpen das Licht des Genies des großen Künstlers, der auch als Diplomat, Architekt, Sammler und Lehrer tätig war. Rubens verstand es meisterlich, Realismus und Theatralik so zu verbinden, dass eine starke emotionale Wirkung entsteht, wie hier im Bild „Daniel in der Löwengrube“, entstanden ca. 1614/16.

Im Buch Daniel im Alten Testament wird erzählt, dass Daniel als Strafe dafür, dass er die Verehrung Gottes über die des Persischen Königs Darius gestellt hatte, die Nacht in einer Löwengrube verbringen muss. Rubens stellt jenen Augenblick am nächsten Morgen dar, als der Stein, der den Eingang versperrt hatte, weg gerollt und Daniel befreit wird, und er seinem Gott dafür dankt, dass er ihn während der Nacht beschützt hatte. Für Theologen symbolisiert das Bildnis des befreiten Daniels die Auferstehung des gekreuzigten Christus.

Einige der Löwen blicken direkt auf den Betrachter und suggerieren ihm so, dass er sich auf gleicher Ebene mit den Löwen befindet und quasi in das Bild hineingezogen und wie Daniel von den wilden Raubtieren bedroht wird.

Dieses hautnahe Erlebnis wird noch durch die lebensgroße und sehr realistische Darstellung der Bestien betont. Die naturgetreue Wiedergabe der Bewegung der Löwen und ihres Fells sind auf Rubens Beobachtungen und Studien in der königlichen Menagerie in Brüssel zurückzuführen. Die dramatische Inszenierung des Lichtes und der andächtigen Pose Daniels verstärken noch die Glaubwürdigkeit der Szene.

Peter Paul Rubens
Daniel in der Löwengrube, ca. 1614/16
Öl auf Leinwand
224,2 x 330,5 cm
Standort: National Gallery of Art Washington D.C.
Bildquelle: Commons.Wikimedia.org

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