Peter Pan in Kensington Gardens – Rezension

Von Berlinerbande @berlinerbande

Über blogg dein buch habe ich diesmal ein ganz besonderes Buch aus dem – mir bis dato unbekannten – Verlagshaus Mescheryakov lesen dürfen.


Peter Pan in Kensington Gardens
Von James Matthew Barrie * Illustrationen von Arthur Rackham * aus dem Englischen von Selma Urfer
216 Seiten, gebunden, Hardcover
Erscheint: 9. August 2011
Format: 180 x 270 mm
ISBN: 978-3-902755-14-8
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: € 24,90 (D)/ 25,60 (Ö)/ CHF 37,90
Bestellung direkt beim Verlag


Rezension:
Wer kennt sie nicht? Die Geschichte um Peter Pan, sein Leben in Nimmerland, seiner Feen-Freundin Tinker Bell, den Menschenkindern Wendy, John und Michael und natürlich seinem größten Widersacher Käptn Hook? ”Peter Pan in Kensington Gardens” ist die Vorgeschichte zu dieser beliebten Story in Nimmerland. 

Im Vorwort wird sehr schön erzählt, wie es dazu kam, daß James Matthew Berrie diese Geschichte niederschrieb und Arthur Rackham die Illustrationen für das Buch erstellt hat. Die Beiden trafen sich eines Tages vor vielen Jahren in London und wurden Freunde. 1906 bat Barrie dann Rackham, sein Buch zu illustrieren.

Die Figur des Peter Pan, als Jungen, der nie erwachsen werden wollte, spukte Berrie schon immer im Kopf herum und erstmals hat er sie bereits 1902 in eine Geschichte einfließen lassen. Als Zeit und Ort passten, entstand dann die gesamte Story um Peter Pan in Nimmerland. Doch Peter war ja einstmals ein ganz normaler Junge aus London. Wie er dort lebte und wie er die Welt mit seinen Kinderaugen sah, erzählt die Geschichte aus Kensington Gardens.

Der Park und seine Geheimnisse werden aus Sicht eines kleinen Jungen beschrieben, die sich einem erst eröffnen, wenn man seiner Phantasie erlaubt, daran teilzuhaben. Als Erwachsener lassen die Fähigkeiten, alles aus Kinderaugen zu sehen leider sehr schnell nach. Man wird ernster und viele Kleinigkeiten des Alltags nimmt man schwerer, als sie eigentlich sind. Daher will Peter Pan auch niemals erwachsen werden. Denn alle Wesen im Park, die nur den Kindern begegnen – wie Elfen, Feen und sprechende Tiere – würde er dann nicht mehr erkennen können.

Wer sich nicht mehr daran erinnern kann, erfährt hier einiges über sein Leben. Zum Beispiel, daß alle Kinder fliegen können – solange, bis sie sich nicht mehr daran erinnern können. Peter Pan entkommt mit 7 Jahren dem Erwachsenwerden und behält auch dadurch die Erinnerung und die Fähigkeit zum Fliegen.

Noch als ganz kleines Baby fliegt er eines Abends, nachdem niemand mehr im Park unterwegs ist, dorthin und begegnet den wunderbarsten Fantasygestalten. Das Volk der Elfen ist zunächst jedoch sehr böse auf ihn, da nach Schließung des Parks keine Menschen diesen mehr betreten dürfen. Nach Rat suchend trifft er den Raben Salomo und wird von ihm als “Zwischendrinding” eingestuft. Nun darf er in den Park, aber nie mehr zu seiner Mutter. Darunter leidet Peter Pan manchmal sehr.

Da die Geschichte bereits 1906 geschrieben wurde, ist der Stil teilweise schwer zu lesen und für (kleine) Kinder sicher nicht geeignet. Auch wenn der Autor immer wieder die jüngere Generation speziell anspricht. Doch dadurch erreicht er, daß man beim Lesen wieder zum Kind wird und das ist eine wunderbare Erfahrung.

Ungewöhnlich groß und schwer liegt dieses Buch in der Hand und erinnert an Märchenbücher aus der Kinderzeit, als Bücher noch nicht im Taschenbuchformat erhältlich waren. Sehr beeindruckend sind die Illustrationen von Arthur Rackham und die strukturierte Oberfläche des Covers. Alles in Allem: ein wahrer Schatz im Bücherregal!

 

Für diese wundervolle Geschichte vergibt die Berliner Bande: