Peter Keetman. Gestaltete Welt

Peter Keetman. Gestaltete Welt (Foto: Selbstbildnis, 1958. Nachlass Peter Keetman / Stiftung F.C. Gundlach)

Der Fotograf Peter Keetman steht heute exemplarisch für die fotografische Nachkriegsmoderne Deutschlands. Er führte zwei zentrale Strömungen dieser Jahre zusammen: den modernistischen Willen zur Form, zum Experiment und zur Abstraktion, zum anderen die Hinwendung zur Welt, zum Wiederaufbau und vor allem zur Natur. Eine Ausstellung in München zeigt noch bis zum 10. September Werke Keetmans.

Ausstellungsbeschreibung

Anlässlich des 100. Geburtstags von Peter Keetman (1916 – 2005) bietet die umfangreiche Retrospektive die Möglichkeit, das Lebenswerk des Fotografen neu zu entdecken. Nach ersten Stationen im Museum Folkwang in Essen und im Haus der Photographie in den Deichtorhallen, Hamburg wird „Peter Keetman. Gestaltete Welt“ im Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung, München gezeigt.

Die Ausstellung zeichnet nicht nur Keetmans fotografische Laufbahn nach, sondern dokumentiert gleichzeitig die vielgestaltige Karriere des Mediums Fotografie zwischen freiem künstlerischem Schaffen und angewandter Arbeit.

Mit rund 360 Exponaten stellt die Ausstellung in neun Kapiteln Keetman als jungen Wilden der stilbildenden Gruppe fotoform vor. Sie zeigt ihn aber auch als einen der innovativsten und poetischsten Fotografen der Nachkriegszeit, der in seinem umfassenden Oeuvre Natur- und Bewegungsstudien, fotografische Experimente, Industriefotografie und angewandte Arbeit miteinander verband.

Das Werk Peter Keetmans steht heute exemplarisch für die fotografische Nachkriegsmoderne Deutschlands. Seinen Ausgang nimmt dieses Werk in der gestaltlosen und fragmentierten Welt, in den Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, aus dem Keetman als Invalide heimkehrte. Die große Originalität und Kraft Keetmans lag darin, diese Wirklichkeit fotografisch neu und konstruktiv gestalten zu wollen, indem er zwei zentrale Strömungen dieser Jahre zusammenführte: Dies war zum einen der modernistische Wille zur Form, zum Experiment und zur Abstraktion, zum anderen die Hinwendung zur Welt, zum Wiederaufbau und vor allem zur Natur, bis hin in ihre elementarsten Bauteile.

Gestalterisch setzen sich Keetmans Fotografien mit formalen Elementen von Bewegung und Struktur auseinander. Der Wiederaufbau Deutschlands, die wieder einsetzende Mobilisierung, das Wirtschaftswunder und die neuen Produkte Made in Germany werden abstrahierend ins Bild übersetzt, wie es beispielsweise Keetmans berühmte Serie über das Wolfsburger Volkswagenwerk von 1953 zeigt. Am Ende der Ausstellung steht „Keetmans Garten“, die Landschaft des Chiemgaus als Ruheort und Inspirationsquelle dieses außerordentlichen Fotografen.

Gestaltete Welt ist seit 20 Jahren die erste Museumsschau zu Peter Keetman, die in enger Kooperation zwischen der Stiftung F.C. Gundlach und dem Museum Folkwang entstand. Die Ausstellung basiert auf der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Nachlässe, die sich in beiden Institutionen befinden.

  • Kunstfoyer

Wann und wo

Kunstfoyer
Maximilianstraße 53
80538 München

31. Mai bis 10. September 2017


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