Peter Hintze wulfft zurück

Von Newssquared @Oliver_schreibt

Peter Hintze gegen alle außer einen

Stattdessen kreist alles wieder um die eine, fast ermüdende Frage, ob der erste Mann im Staate denn nicht aus diesem oder doch jenem Grund zurücktreten oder zurückgetreten werden müsse. In einem Duell Peter Hintze gegen alle, außer vielleicht Hans Rudolf Wöhrl, bleiben lediglich einige Einblicke in die letzte christdemokratische Bastion und ihre Verteidigungsstrategie hängen. Die wundersamen Beziehungen oder gar Freundschaften des Bundespräsidenten und deren Früchte sind zwar Verhandlungsmasse, stehen aber nicht zur Diskussion, weil genannter Peter Hintze das mit einer großen Portion Garstigkeit einfach nicht zulässt.

Die Politikberaterin und Talkshowveteranin Gertrud Höhler kommt mit schwammigen speziellen Anforderungen an den Inhaber des Bundespräsidentenamtes. Peter Hintze beißt sie einfach weg. Heide Simonis, ehemalige Ministerpräsidentin im kleinen nördlichen Nachbarland Schleswig-Holstein, versucht mit einem ihrer Moralappelle zu Wort zu kommen. Peter Hintze lässt sie einfach nicht ansetzen.

Hintze ist so geladen, dass man fast Angst bekommen muss, dass er als einer der letzten, die Christian Wulff öffentlich den Rücken stärken, vor lauter Eifer aus dem Stuhl kippt. Da wundert es nicht, dass er gleich zu Beginn über die Stränge schlägt und die Presse der «parasitären Berichterstattung» in der Causa Wulff bezichtigt. Eine durchaus bedenkliche Wortwahl, wie sie in zwei totalitären deutschen Regimen üblich war.

Hannover-Connection als Wagenburg

Wie so oft in den vergangenen Wochen kommt die viel zitierte Hannover-Connection auch bei Günther Jauch als eine undurchdringliche Wagenburg daher. Alle Beteiligten schweigen und dieses Schweigen lässt sich in einer Talkshow, in der keiner der direkt Beteiligten sitzt, nun einmal nicht brechen. Da hilft auch kein Insider aus der Filmbranche, der Wulff-Intimus David Groenewold mit nachgestellter Stimme undurchsichtige Machenschaften nachsagt. Und eben auch keine Hiltrud «Hillu» Schwetje, die ihren ebenso zur Hannover-Connection zählenden Ex-Mann und Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder natürlich nicht vor Millionenpublikum auflaufen lässt.

Der Kreis um die dealenden Granden vom Maschsee wird zumindest im Ersten nicht enger gezogen werden, das Schweigekartell aus der niedersächsischen Landeshauptstadt bricht nicht durch Appelle an die Moral zusammen und Christian Wulff wird nicht wegen der gefühlt dreizehnten ARD-Talkshow, in der sein Rücktritt gefordert wird, zurücktreten.

Das eigentliche Thema erlebt dann noch seine offizielle Beerdigung, als die Nähe der Politik zur Wirtschaft an der Anredeform fest gemacht wird. Aber das öffentlich-rechtliche Nicht-zum-Punkt-Kommen hat ja auch seine Methode. So kann man auch in zwei Wochen wieder Angela Merkel danken, dass sie als Nummer drei im Staate der Nummer eins den Rücken stärkt. Oder man dankt ihr schon am nächsten Abend wieder, wenn mit Frank Plasberg der nächste ehemalige Polittalker das Thema Wulff bespricht.

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«Günther Jauch» – Peter Hintze wulfft zurück