Im Gedenkjahr 2014 gliedern auch wir uns ein in den Reigen themenbezogener Projekte und Veranstaltungsreihen zum Ersten Weltkrieg. Die ab dem 9. Juli zu sehende Wechselausstellung KRIEG! JUDEN ZWISCHEN DEN FRONTEN 1914–1918 nähert sich diesem historischen Großereignis aus der persönlichen Perspektive jüdischer Soldaten und ihrer Familien an. Dabei wird der Patriotismus vieler Jüdinnen und Juden im August 1914, der Kriegsalltag und die -müdigkeit, das Leben jenseits der Front sowie der Antisemitismus im Militär in verschiedenen Themenstationen verhandelt.
Als kleinen Vorgeschmack und insbesondere in Hinblick auf das diesen Montag begonnene Pessachfest hier ein Einblick in das Themenfeld Jüdische Religion an der Front.
© Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Im Ersten Weltkrieg gab es erstmals analog zur christlichen Seelsorge auch jüdische Feldrabbiner, die sich für die religiösen Belange und Nöte der jüdischen Soldaten in den deutschen Truppeneinheiten einsetzen. Ihre Aufgaben umfassten die seelsorgerische Betreuung der Verwundeten in den Lazaretten und der jüdischen Kriegsgefangenen in den deutschen Truppeneinheiten sowie die Versorgung der jüdischen Soldaten mit religiöser Lektüre. Sie führten jüdische Gottesdienste und Feste durch, so etwa das unten abgebildete Pessachfest im Kriegsjahr 1917.
© Jüdisches Museum Frankfurt. Sammlung S. Ajnwojner.
Weitere Informationen zur bald stattfindenden Ausstellung findet ihr auf der Seite des Jüdischen Museums München.
Text von Sinja Strangmann