Als ich im März auf der ITB in Berlin war (weltgrößte Tourismusmesse), habe ich Sabine kennenlernt. Sie und ihr Lebensgefährte betreiben am Glindower See im Havelland das Apfelhotel Granny Smith, in dem auch Gäste mit Hunden herzlich willkommen sind. Sie hat Dayo, Suri und mich eingeladen, das doch ganz einfach einmal selbst auszuprobieren. Also haben wir uns Ende Oktober auf den Weg nach Glindow im Havelland gemacht.
Vom Westerwald bis nach Glindow - das ist ein Ortsteil der Wasserstadt Werder - sind es um die 530 Kilometer. Wir sind an unserem Anreisetag verkehrstechnisch ziemlich gut durchgekommen. Eine Pippi-Pause (an der Northeimer Seenplatte) und einmal Tanken (irgendwo hinter Braunschweig) und dann waren wir so gegen 16 Uhr in Glindow. Bevor wir im Hotel eingecheckt sind, haben wir erst einmal einen Spaziergang gemacht. Sozusagen „aus Versehen" sind wir dabei gleich auf dem Panoramaweg Werderobst gelandet.
Dann ging es endlich ins Apfelhotel Granny Smith, das an der Hauptstraße in Glindow liegt. Wenn nicht gerade ein Stau auf der Autobahn ist, hält sich der Durchgangsverkehr hier jedoch in Grenzen. Von Außen macht das kleine Hotel nicht besonders viel her, und ich war - ehrlich gesagt - erst einmal nicht ganz so himmelhochjauchzend. Bekanntlich zählen ja die inneren Werte und nicht die äußeren. Zum Einchecken habe ich die beiden Bären noch im Auto gelassen. Und bevor mich die Hausherrin richtig begrüßte, fragte sie erst einmal, wo denn Dayo und Suri seien. Wenn das keine tolle Begrüßung ist ... 😉 ...
Also die Bären aus dem Auto geholt und rein ins Apfelhotel. Sabine kümmert sich um jeden anreisenden Gast persönlich. Ihre sympathische und freundliche Art erzeugt in mir sofort ein Gefühl des „wirklich willkommen seins". Und die ersten Blicke an der Rezeption vorbei in das Restaurant und den Frühstücksraum lassen jeden möglichen Zweifel, den das Äußere geschürt haben könnte, sofort verfliegen. Gemütlich sieht es aus. Sabine hat schon den Schlüssel für mein Zimmer in der Hand .
Ein Apfel ist ein Apfel, ist ein Apfel ...
Wir müssen nur noch die Treppe hinauf, die mich ein wenig an die Holztreppe im Hotel Prins Hendrik auf Texel erinnert. Hier gehen Dayo und Suri aber anstandslos hinauf, denn die Treppe ist mit Teppich ausgestattet und so rutschen die beiden nicht aus, wenn es ein wenig steiler ist. Überall im Hotel begegne ich dem Leitmotiv „Apfel" ...
Liebe geht durch den Magen
Für mich ist das Frühstück sehr wichtig. Ich muss zwar jetzt nicht unbedingt wahnsinnig viel essen, aber ein oder zwei Tassen Kaffee, ein Brötchen ... das ist der ideale Start in den Tag. Und ganz besonders dann, wenn ich auch noch meine Ruhe habe und ganz entspannt in meinem Buch lesen kann.
Oma Schmitz tischt auf
An beiden Abenden meines Aufenthalts habe ich im Gasthaus gegessen. Ich habe mir vorher keine großen Gedanken über die Kochkunst in diesem Lokal gemacht, sondern war froh, dass ich abends nicht mehr raus musste. Da sass ich dann mit der Karte und war sehr erstaunt über das, was ich dort las. Apfel-Kürbis-Creme-Suppe. Ofenkürbis mit Honig und Rosmarin überbacken mit Ziegenkäse. Zander auf der Haut gebraten und Dry-Agend-Duroc-Kottelet mit Kürbisrisotto. Wo bin ich den hier gelandet? Alleine das Lesen der Karte lässt mir das Wasser im Munde zusammen laufen. Ich bin hier doch nicht in einem angesagten Frankfurter oder Berliner Restaurant, sondern - Pardon, Sabine, dass ich das jetzt so sage - sondern irgendwo in Brandenburg, wo sich jetzt Ende Oktober eher Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
Fazit
Vom Gästeklientel liegt der Schwerpunkt insbesondere im Sommer auf Bikern. Für die gibt es sogar eine abschließbare Garage sowie eine Schrauberwerkstatt. Aber es kommen auch Geschäftsreisende und ganz „normale" Urlauber. Und für uns Hundebesitzer ganz wichtig: Hunde dürfen - wenn sie gut erzogen sind - auch mit zum Frühstück oder ins Gasthaus genommen werden. Damit es im Ort und auf dem Weg zum Panoramaobstweg keinen Ärger mit den Anwohnern gibt, dürfen wir Hundebesitzer die gefüllten Kacktütchen nach Spaziergängen im Hof an die Wand stellen, die dann später weg geräumt werden. Es gibt nämlich kaum öffentliche Mülleimer im Ort.
Nach Potsdam sind es mit dem Auto rund 25 Minuten und nach Berlin ungefähr 50 Minuten. Die A10 ist nur fünf Kilometer entfernt. Sabine gibt euch auch tolle Tipps für Ausflüge und Wandertouren. Davon werde ich zu einem späteren Zeitpunkt auch noch berichten.
Ich habe ja immer noch einen Roadtrip nach Polen (nach Hinterpommern) im Kopf. Wenn ich den - wann auch immer das sein wird - umsetze, werde ich ganz bestimmt im Apfelhotel in Glindow den Zwischenstopp einlegen. Versprochen.
In eigener Sache
Einige von euch werden jetzt vielleicht denken: Na ja, die muss ja einen guten Bericht über das Hotel schreiben, denn schließlich ist sie ja eingeladen worden. Hmm. Warum sagt man das eigentlich immer nur über Blogger? Reisejournalisten werden auch eingeladen und schreiben dann darüber. Natürlich habe ich als Blogger mehr Freiheiten als ein Reisejournalist, der beispielsweise für eine Tageszeitung schreibt, denn ich kann meine Beiträge so ausführlich oder so kurz halten, wie ich es will. Außerdem nehme ich generell nur Einladungen an, wenn mir die Unterkunft tendenziell gefällt (von der Website etc.) und wenn die Region mir interessant genug erscheint, einmal dorthin zu fahren. Außerdem habe ich es noch nie erlebt, dass irgendwo alles schlecht (in einem solchen Fall würde ich dem Kooperationspartner auch sagen, dass ich keinen ausführlichen Beitrag aus den und den Gründen schreiben kann). Mein Ziel ist es - abgesehen davon, meine Erlebnisse zu erzählen - euch zu inspirieren und euch Tipps für Urlaube und Kurztrips zu geben. Nicht mehr und auch nicht weniger! Das musste ich jetzt einfach mal sagen.
Weitere Informationen
- Das Apfelhotel in Glindow im Havelland liegt an der B1 zwischen Potsdam und Brandenburg. Zur historischen Altstadt von Werder (Havel) ist es mit dem Auto nur ein Katzensprung. Nach Potsdam sind es mit dem Auto rund 25 Minuten. Nach Berlin dauert die Autofahrt ungefähr 50 Minuten.
- Das Hotel hat sechs Zimmer mit Bad und WLAN. Es gibt Parkplätze im Hof. Das Doppelzimmer inklusive Frühstück ist ab 65 Euro pro Nacht buchbar.
- Hunde sind im Apfelhotel willkommen. Sie dürfen auch mit ins Gasthaus sowie zum Frühstück genommen werden und schlagen mit 10 Euro pro Nacht und Hund zu Buche. Das Hotel wünscht sich, dass die Hunde möglichst nicht mit ihren Zweibeinern im Bett schlafen. Falls die Verschmutzung über das normale Maß hinaus geht (verdreckte Betten) wird zusätzlich eine extra Reinigungsgebühr bei Abreise erhoben. Dies wurde eingeführt, weil in der Vergangenheit diesbezüglich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht wurden.
- Weitere Informationen findet Ihr unter www.apfel-hotel.de
Offenlegung
Ich wurde vom Apfelhotel zu Übernachtungen inklusive Frühstück eingeladen. Herzlichen Dank dafür. Die Fahrtkosten sowie alle Verpflegungs- und sonstige Kosten haben ich selbst getragen.